CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Marie-Laure - Simplement La Vie (NRW France/NRW Records/NRW Distribution)

Marie-Laure - Simplement La Vie (NRW France/NRW Records/NRW Distribution)

Ein Zitat des großen Ben Webster prangert als Marie-Laures Philosophie ihres  “Simplement La Vie“-Albums auf der CD: “Jazz is too good for America. Europe is good for my soul.“.

Gemeint ist dabei insbesondere die Musik und der Stellenwert von Paris, die Stadt, die einst (und heute – ich stelle das zur Diskussion) das Zentrum vielleicht weltweiter, ganz bestimmt aber europaweiter Jazz-Begeisterung war.

Marie-Laure, Französin mit Wohnsitz Hamburg, versetzt sich und den geneigten Hörer in genau diese Zeit, als Paris der Jazz-Nabel der Welt war, in dieses Gefühl, das so unglaublich viele große und kleine Klassiker der Musikgeschichte hervorbrachte.

Einige dieser heute zu den Standards gehörenden Songs bedient Marie-Laure hier mit tiefster Seele: Jacques Brels “Ne Me Quitte Pas“ ist dabei, Dizzy Gillespies “Les Tapis Volants“ oder aber einmal mehr “La Vie En Rose“ der unvergessenen Edith Piaf, dass offenkundig auf keinem Album mit dieser oder ähnlichen Zielsetzung fehlen darf und kann.

Zusammen mit ihrer Begleitung Kai Bussenius (Schlagzeug), Buggy Braune (Piano), Thomas Biller (Kontrabass) und Wolfgang Rummel (Perkussion) macht Marie-Laure so mit erdiger, kräftiger und wiedererkennbarer Stimme auf die Schönheit des vorhandenen Liedgutes als auch auf die musikalischen und eigenen französischen Wurzeln aufmerksam – inklusive eines einzigen englischsprachigen Songs – das immer wieder wundervolle “It Had To Be You“, das gemeinsam mit den restlichen Standards und Marie-Laures nahtlos ineinander passenden Eigenkompositionen ein rundes, stimmiges und angenehm kurzweiliges Album ergeben, dass sich als Sahnehäubchen auch optisch mit einer Fülle an Informationen im Booklet sehen lassen kann.

© Dominique Dombert-Pelletier

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