CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

The Strides - Reclamation (Record Kicks/Groove Attack)

The Strides - Reclamation (Record Kicks/Groove Attack)

Dass sich die im SOUL TRAIN viel zitierte italienische Record Kicks-Label-Schmiede nicht nur auf Soul und Jazz beschränkt, sondern aus allen Winkeln des Black Music-Universums Material schöpft, wird mit diesem Album, dem ersten der Strides auf Record Kicks, nachdrücklich unterstrichen.

Die zehnköpfige Formation aus Australien macht einen innovativen Genremix aus Reggae und Afrobeat mit Elementen aus Soul, Jazz und Hip Hop. In Down Under und Neuseeland längst eine feste Größe in der Afrobeat- und Reggaeszene, wird sich mit diesem Album sicher auch hierzulande zeigen, warum Afrobeat-Legende Tony Allen, der immer wieder Thema im SOUL TRAIN war und ist, bereits mit den Strides auf einer Bühne stand – ein Ritterschlag!

Besonders gut funktioniert das Zusammenspiel der Strides auf “Reclamation“ immer dann, wenn die Musik selbst, die Instrumentierung, für sich spricht, wie etwa bei “F.K.D. (Farewell Kind Deuce-A-Mo)“ oder beim extra-groovigem “Umbi Gumbi“, dass vielleicht sogar mehr mit Soul denn mit stringentem Afrobeat zu tun hat, oder dem obskuren “Escape“, dass seine Kraft aus leicht nebulösen, fast mystischen Bausteinen zieht.

Bei den zehn Titeln achteten Gast-Toaster Ras Roni und die Strides penibel darauf, dem Flow bei gleichzeitiger Abwechslung den Vortritt zu lassen. Das macht das Album zu einer illustren Fahrt durch eine der dankbarsten Ecken des Black Music-Universums, denn deeper und erdiger als der Afrobeat und der schiere Groove von The Strides kann auch Soul kaum sein.

“Reclamation“ dürfte die Tür für The Strides und ihren weiteren Weg in Europa sicher weit aufstoßen und lässt auf weitere, spezielle Alben gleicher, regelrecht cooler Machart hoffen.

© Marco Steinbrink

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