CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Phenomden - Eiland (One Ton/Rootdown/Soulfood)

Phenomden - Eiland (One Ton/Rootdown/Soulfood)

Reggae auf schweizerdeutsch zu hören, ist an sich schon etwas Besonderes. Wenn dieser Reggae dann noch so routiniert und schnörkellos daher kommt wie auf dem vierten Album des Schweizer Toasters Phenomden, ist das durchaus ein großes Lob wert.

Vielleicht liegt das in sich ruhende und selbstbewusste, sehr konsequent verlaufende Endergebnis auch am Umstand, dass “Eiland“ von seiner Band The Scrucialists produziert wurde. Auch wird geholfen haben, dass Phenomden und seine Scrucialists alle Songs des Albums selbst geschrieben und komponiert haben.

“Eiland“ entstand nach Phenomdens längeren Aufenthalt auf Jamaika - er arbeitete seine Eindrücke von der Heimat des Reggae in den Sound und die Struktur und seine Texte mit ein. Einflüsse sind dabei überwiegend Roots-Reggae klassischer Couleur aber auch aktuellere Pop-Reggae-Strömungen, die mit dem überwiegend abgeschlossenen, unaufdringlichen Sound des Albums regelrecht verschmilzen.

Die 13 Songs des Sets machen richtig Spaß und bekommen für unsere Ohren gerade erst durch das Schweizerdeutsch, dass zugleich nicht allzu sehr in den Vordergrund gedrückt wird, einen echten Nachdruck, der das Album zu einem Faszinierenden macht.

Zu allem Überfluss scheint der Roots-Exkurs gerade wegen dem Schweizerdeutsch unglaublich flüssig und rund und wirkt regelrecht natürlich, als hätte sich Reggae noch nie aus etwas anderem als Schweizerdeutsch zusammengesetzt – ein erstaunlicher Effekt.

“Eiland“ belegt ausdrücklich, dass Musik – Reggae – tatsächlich grenzenlos ist. Ein sehr ansprechendes Booklet liefert obendrein alle notwendigen Infos zum Album sowie alle dazugehörigen Songtexte. Was will man mehr?!

© Marco Steinbrink

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