CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

The Warriors - Behind The Mask (Reissue) (Ensign/Expansion Records/Rough Trade)

The Warriors - Behind The Mask (Reissue) (Ensign/Expansion Records/Rough Trade)

Ein sehr kleines, feines Meisterwerk hat sich da Ralph Tee von Expansion Records auf die Wiederveröffentlichungs-Fahne geschrieben.

Konzeptionell zwischen dem treibenden ersten Incognito-Gehversuchen, dem Geist von British Jazzfunk, klassischen Brit-Soul und dem Schmiss der frühen Light Of The World-Alben gelegen überzeugt das zweite Album der Warriors auch sage und schreibe 30 Jahre nach seiner Entstehung auf ganzer Breite.

Entwickelt wurde das Projekt damals einmal mehr vom unermüdlichen Pionier der Brit-Funk, Jean-Paul “Bluey“ Maunick, seines Zeichens Gründer der Warriors, aber auch Mastermind hinter dem unverwüstlichen Incognito-Projekt (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male) sowie eben jenen Light Of The World, deren Sound “Behind The Mask“ ebenfalls atmet.

Der Unterschied zu den voran genanten ist dabei jedoch eine deutlichere Anlehnung an Jazz Fusion und sogar Jazz Rock, was den neun Titeln des Original-Albums auch heute noch eine frische Brise mit in den treibenden Mix aus harmonischem Jazz, mitreißenden Funk-Breaks und sagenhaft schönen Soul-Passagen (wie bei einem der Highlights des Sets- dem wunderbaren “Midnight Oil“) gibt.

Liest man sich heute die Credits durch, liest sich das wie ein feuchter Traum für jeden echten Anhänger der Brit-Funk-Szene sowie der goldenen Jahre des British Jazzfunk, der damals auf dem absoluten Siedepunkt war. Da wäre neben erwähnten Jean-Paul “Bluey“ Maunick auch Paul “Tubbs“ Williams am Bass, der, nach Aussage Blueys, der auch für die informativen Liner Notes verantwortlich war, eines der treibenden Kräfte hinter diesem zweiten Warriors-Album war.

Peter Hinds (Piano) oder Jeff Dunn (Schlagzeug) sind weitere prominente Namen, ebenso wie Richard Niles, der sich hier, ganz in bester Incognito-Manier, um die Arrangements der Bläser-Sektion kümmerte.

Ein  liebevoll aufbereitetes Album, das dank der Veröffentlichungspolitik von Expansion Records nun endlich auf CD gebannt wurde. Danke.

© Michael Arens

UP