CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Big Daddy Wilson - Thumb A Ride (Ruf Records/In-Akustik)

Big Daddy Wilson - Thumb A Ride (Ruf Records/In-Akustik)

Im Vergleich zu den vermeintlich Großen des Blues wirkt Big Daddy Wilsons Gesang fast etwas dünn und bescheiden, ja zurückhaltend. Dass das jedoch durchaus Methode hat, wissen Big Daddys Fans spätestens seit seinem letzten Album “Love Is The Key“.

Denn wo andere Blueser ihre Stimme als schweres, verklebtes Gerät einsetzen, ihrem eigenen Blues den Anstrich von sengender Sonne und durchzechten Nächten in New Orleans zu geben, setzt Wilson ganz und gar auf die leisen Töne, die in richtiger Dosierung mindestens genauso viel Nachdruck hinterlassen können wie die jener Blues-Stomper.

Big Daddy Wilsons neues Werk “Thumb A Ride“ zeigt das auf eindrucksvolle, in sich ruhende Art und Weise. Fast melancholisch hangelt sich so das Big Daddy Wilson Trio (die Gitarristen Jochen Berns und Michael van Merwyk ergänzen zum Trio) durch seine eigenen Kompositionen, die leicht und beseelt ihre Kraft durchweg aus eben dieser Ruhe ziehen.

So wundert es nicht, dass die Presseinfo über die Musik Wilsons von der “Leichtigkeit seiner Musik“ spricht. Denn genau diese ist vom ersten bis zum letzten der ausgewogenen 13 Songs das Salz in der Suppe des herrlich entspannten Albums, das sich, man kann es nicht oft genug sagen, ganz und gar auf die Ruhe und besonnene Ausdruckskraft von Big Daddy Wilson verlässt.

Das hat auch mal was von Roots, Americana und Folk und verpasst dem akustischen Leckerbissen “Thumb A Ride“ auch gleich den internationalen Anstrich, den das in Oldenburg aufgenommene Album auf selbstverständliche Art und Weise im akustischen Marschgepäck mit sich führt.

Die CD kommt übrigens in schickem Vinyl-Design - ein stylishes Zugeständnis an den Zauber des Blues im Allgemeinen.

© Michael Arens

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