CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Tony Cox - My African Heart (Acoustic Music/Rough Trade)

Tony Cox - My African Heart (Acoustic Music/Rough Trade)

Tony Cox ist ein südafrikanischer Gitarrist und Komponist, der sich gerade in den letzten Jahren eine immer größer werdende internationale Fangemeinde erspielt hat, in seiner Heimat ein echter Superstar ist, und ein rundes Dutzend abendfüllender Alben sein Eigen nennt.

Wie beliebt Cox gerade auch in deutschsprachigen Weltmusik-Kreisen ist, zeiget er jüngst beim Osnabrücker Open Strings Festival.

Sein neues Werk “My African Heart“ sprüht vor Spielfreude und eignet sich fraglos am besten dazu, tatsächlich Cox’ südafrikanische Wurzeln in das Geflecht aus Jazz, Blues (der gerade bei Songs wie “Karoosin’“ deutlich durchscheint) und Folklore einzuarbeiten.

Zugleich schafft es Tony Cox, übrigens mehrfacher Gewinner des South African Music Awards, hier – typisch übrigens gerade für südafrikanische Musik – den gefühlten Vibe des Werkes sehr leicht und fast schwerelos wirken zu lassen und gleichzeitig ein sehr hohes, konzeptionell durchzugsstarkes spielerisches Potential zu entfalten.

Vielleicht liegt es auch daran, dass Tony Cox als weißer Südafrikaner mit Wurzeln in Kapstadt (geboren ist Cox übrigens allerdings in Zimbabwe) so lange auf den Bühnen Afrikas und der Welt steht, dass “My African Heart“ derart verspielt und auf natürliche Art vielschichtig und musikalisch und inhaltlich anspruchsvoll, zugleich überaus souverän und lebendig rüberkommt.

Das Dutzend Songs des Sets bereitet jedenfalls immense Hörfreude und zeigt bereits in der Namensgebung vieler Titel (“China“ – das in Südafrika etablierte Wort für “Freund“, sowie “Hummingbird“, “Winter Song“ oder “Southern Hymn“, um  nur einige wenige zu nennen), welche Marschrichtung in dieser kleinen, sehr feinen Perle südafrikanischer Gitarrenmusik vorgegeben ist.

Das Booklet liefert obendrein kurze Gedankenspiele und Hintergründe von Tony Cox höchstpersönlich zu den einzelnen Songs des hervorragenden Albums, das sich gleichzeitig so bescheiden gibt.

© Holger S. Jansen

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