CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

The Floorettes - Pocket Full Of Soul (Waterfall Records/Broken Silence)

The Floorettes - Pocket Full Of Soul (Waterfall Records/Broken Silence)

Es ist absolut herzerfrischend, endlich mal echten Soul aus Deutschland auf den Tisch zu bekommen. Dieses “Vorrecht“ oblag bis dato eigentlich unseren britischen Nachbarn bzw. den USA.

“Pocket Full Of Soul“ ist unaufdringlich und unkompliziert und arbeitet mit der Ästhetik des Soul der Sechziger- und mitunter frühen Siebziger Jahre. Das Berliner Trio – eine Girlgroup der klassischeren Konfektion á la Martha Reeves & The Vandellas, den Supremes, den Marvelettes oder sogar Gladys Knight & The Pips oder, um die Geschichte in die Siebziger Jahre zu retten, The Three Degrees – gibt sich redlich Mühe, den rundum gelungenen Klangteppich mit ihren Stimmen zu bebildern.

Dass es oft eben jene Stimmen sind, denen man ihre Deutsche Herkunft anhört, war vermutlich nicht wirklich geplant, rührt dem Mix aber eine erstaunliche Portion Charme unter, der ohne diese Zutat vermutlich nur ein weiteres Sixties Soul-Revival-Album im Fahrwasser von Winehouse, Jones, Duffy und Co. geworden wäre.

Auch der Name – The Floorettes – spielt mit der Ästhetik der wohl prachtvollsten Ära der schönsten Musikrichtung der Welt, dem Soul, und macht dem Genre alle Ehre.

Für mich überwiegt dabei vor allen Dingen aber eines, womit sich der Kreis zum Beginn dieser Album-Besprechung schlisst: das Gefühl, dass der Soul auch handwerklich endlich und mit nachvollziehbarer, eigener Handschrift auch in der eigentlichen Soul-Wüste Deutschland angekommen ist. Ein Hoch also auf die Floorettes, deren Songs zu allem Überfluss auch noch Eigenkompositionen sind - mögen “Pocket Full Of Soul“ noch unzählige Alben mehr folgen!

© Lex

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