CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Electric Empire - Electric Empire (Soulbeats Records/Broken Silence)

Electric Empire - Electric Empire (Soulbeats Records/Broken Silence)

Nicht umsonst wurde das Debütalbum der australischen Formation Electric Empire bisher frenetisch gefeiert.

Selten klang ein Album – der momentane Liebling des SOUL TRAIN-Redaktions-CD-Players - so stark nach der Seele der ganz großen, erdigen Soul-Stimmen, wie die von Al Green, Isaac Hayes, Sam Cooke, Gerald Alston, Donny Hathaway, Harold Melvin, Teddy Pendergrass, Luther Vandross oder – ohne ihn geht’s im klassischen Soul einfach nicht - Stevie Wonder (insbesondere “Life Again“ und “Always“ klingen fast erschreckend nach Stevie), um nur einige wenige zu nennen.

Dabei ist es verblüffend, wie stark und unaufdringlich zugleich die Handschrift des Trios, bestehend aus Dowlut (Gitarre), Mendoza (Keyboard) und Heerah (Schlagzeug) ist. Kein Wunder, dass die Band bereits als Vorgruppe der australischen Deep Funk-Formation unter Federführung von Soul- und Funk-Tausendsassa Lance Ferguson, The Bamboos (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach), unterwegs war und mit niemand geringeren als den Brand New Heavies, Fat Freddy’s Drop und US-Soul-Shooting Star-Extraordinaire Mayer Hawthorne in Verbindung gebracht wird – allesamt immer wieder umfassend im SOUL TRAIN thematisiert.

Im Mai spielen Electric Empire in Deutschland live als Support von Groundation (unter anderem in Stuttgart, Hamburg und Berlin), was zwar ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Zenith für Electric Empire sein dürfte, zugleich aber die spielerischen und ideellen Möglichkeiten der Band unter den Scheffel stellt: sicher hat die Formation ausreichend Charme und Pferdestärken, ihr eigenes, Soulgetränktes Live-Wunderwerk losgelöst vom Los der Support-Band abzufackeln.

Genießen wir also in der Zwischenzeit ihr herausragendes, wunderschönes, mit all den richtigen Ecken und Kanten durchsetztes Soul-Album der Güteklasse A mit gleichem Namen und hoffen, dass Electric Empire als große Soul-Hoffnung noch einen sehr kurzen Weg zum und schließlich sehr langen Weg am Zenith haben wird. Der SOUL TRAIN jedenfalls drückt kräftig die Daumen!

© Michael Arens

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