MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

The Impellers - Heavy Funk Energie

Aktuelles Album: The Impellers - This Is Not A Drill (Légère Recordings/Broken Silence/Kudos Records/Mocambo Records)

 

 
 

The Impellers

 

The Impellers - Heavy Funk Energie

Aktuelles Album: The Impellers - This Is Not A Drill (Légère Recordings/Broken Silence/Kudos Records/Mocambo Records)

 

 

 

   

“This Is Not A Drill” ist erst das zweite Album der Impellers, was verwundert, klingt die zehnköpfige Band aus Brighton, England, doch bereits, als spielten sie Jahrzehnte zusammen.

 

Ein möglicher Grund dafür dürfte die ausgiebige Live-Erfahrung sein, die Band-Mastermind Glenn Fallows und Sängerin Clair Witcher gemeinsam mit dem Rest der Energiesprühenden Impellers-Formation unter anderem nach Spanien, Frankreich und die Niederlande führte. Von ihrer britischen Heimat sowieso ganz abgesehen…

 

Während dieser ausgedehnten Konzerttouren traten The Impellers unter anderem mit und neben Marva Whitney, Breakestra, Hexstatic, dem James Taylor Quartet, The Bamboos, DJ Vadim, Kid Koala, Speedometer oder Lack Of Afro, um nur einige wenige zu erwähnen, auf (der SOUL TRAIN berichtete bereits ausführlich über alle erwähnten).

 

Stilistisch setzt das neue Album dort an, wo die Impellers seit ihren Anfängen und ihrem Erstlingswerk “Robot Legs“ nun einmal hingehören: in das, was sich zwischenzeitlich als Deep Funk etabliert hat und gerade im SOUL TRAIN immer wieder ausführliches Thema war und ist.

 

Bei allem Funk und Jazz in der Musik der Impellers ist es oft die Anlehnung an die Mutter aller Genres – Soul – die bei “This Is Not A Drill“ eine tragende Rolle spielt und das Dutzend Songs lange Werk zwischen “Intro“ und “Outro“ zu einem hitzigen, überdurchschnittlich schnellen, mit Durchzug nach vorne spielenden Stück Heavy Soul verschmelzt. Allen voran die kongeniale Impellers-Version des Ting Tings-Superhits “That’s Not My Name“

 

Dass bei alledem auch Querverweise auf Hip Hop oder Electronica und immer wieder auch – beim Deep Funk ein Muss – auf den Soul der Sechziger und Siebziger Jahre das Salz in der musikalischen Suppe sind, etabliert den Sound des zweiten abendfüllenden Impellers-Album erst so richtig und ließ uns in der SOUL TRAIN-Redaktion schnell den Entschluss fassen, den Impellers bezüglich ihres neuen Albums “This Is Not A Drill“, das übrigens auch auf dem immer beliebter werdenden Vinyl erscheint, einmal ausführlich auf den Soul-erprobten Zahn zu fühlen. Impellers-Mastermind Glenn Fallows stellte sich geduldig unseren Fragen…

 

 

Michael Arens:“This Is Not A Drill“ ist ja erst euer zweites Album, klingt aber so routiniert und professionell wie euer Zwanzigstes. Erzähl’ mir mehr von der Entstehung des neuen Impellers-Albums!“

 

Glenn Fallows: “Es brauchte über zwei Jahre, das neue Album zu produzieren. Wir haben sogar vor der Fertigstellung unseres ersten Albums damit begonnen, Songs für “This Is Not A Drill“ zu schreiben. Es war also eine richtige Reise, dieses Album zu veröffentlichen. Dazu kommt, dass wir etliche der neuen Songs bereits einige Zeit live spielen. Unser Line-Up hat sich zusätzlich einige Male geändert. Es ist schon interessant zu hören, wie sich Songs nur durch andere Musiker verändern können. Das Album wurde schließlich von unserem Saxofonisten Chris Evans-Roberts produziert. Die meisten Songs wurden zugleich von mir geschrieben. Es war eine gute Erfahrung, mit vielen verschiedenen Menschen an diesem Album zu arbeiten. Das macht die Dinge einfach interessanter. Ich weiß, dass The Impellers wirklich Songs machen, die textlich absolut durchzugsstark sind, Songs, die Geschichten erzählen und Dinge ernsthaft ansprechen.“

 

Michael Arens: “Ich muss dringend nach der spielerischen Energie zwischen euch fragen. Das merkt man nicht nur am spektakulär geschlossenen Zusammenspiel der Band, sondern auch am hitzigen Tempo des neuen Albums!“

 

Glenn Fallows: “Ich langweile mich schnell, also schreibe ich keine Liebes-Songs! Auch waren wir alle noch nie große Fans von langen Instrumental-Soli in Songs und haben auch hier versucht, das zu vermeiden. Wir haben grundsätzlich also lieber einen Song, der nur zweieinhalb Minuten lang ist als einen, der drei Minuten lang ist, aber ein 30 Sekunden langes Solo beinhaltet. Wir haben immer schon ein hohes Tempo gespielt, haben gerade für dieses Album aber auch einige Songs zusammengepackt, die sich im Midtempo-Soul-Bereich befinden statt im Heavy Funk. Aber wie auch immer, ein paar sehr Hektische haben es schon aufs Album geschafft. Energie ist wahrscheinlich, was wir am besten drauf haben. Ich würde nicht sagen, dass wir, und ich beziehe mich damit ein, die besten Musiker der Welt sind, aber ich hoffe, dass unsere Herangehensweise und unsere Energie die Songs mit Leben füllen und dieses “Manko“ wider wettmachen.“

 

Michael Arens: “Worin liegt für dich der hauptsächliche Unterschied zwischen eurem neuen Album “This Is Not A Drill“ und eurem Debütalbum “Robot Legs“ aus 2009, dass ja oberflächlich erst einmal aus der gleichen musikalischen Ecke kommt.“

 

Glenn Fallows: “Wir sind besser geworden. Und Chris’ (Evans-Roberts) Produktion ist wesentlich wärmer, hat mehr grip und ist so viel bodenständiger. Ich glaube auch, dass wir mehr Selbstbewusstsein haben, uns mehr trauen. Ich glaube nicht, dass wir zu “Robot Legs“-Zeiten einen Song wie “Pon Lo Afuera“ vom neuen Album hätten machen können – wir waren einfach nicht gut genug dazu…“

 

Michael Arens: “…glaubst Du…“

 

Glenn Fallows: “Außerdem hatten wir hier erstmals die Möglichkeit, genau die Version jedes Tracks für das Album auszusuchen, die wir für richtig erachteten. Die Vinyl-Version des Albums hat beispielsweise eine andere Tracklist als die der CD; die Vinyl (die übrigens bei Mocambo Records erscheint – der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach, Anm. d. Red.) beinhaltet nicht die Afro- und Latin-beeinflussten Tracks. Wir haben versucht, ein Funk-Album auf Vinyl für die DJs zu machen, und ein echtes Hinhöralbum für die CD-Jünger. Klingt etwas anmaßend, oder?“

 

Michael Arens: “Keineswegs. Eher so, als hätte sich hier mal jemand richtig Gedanken zu Produkten gemacht, ein aussterbender Zweig der musikalischen Identifikation, der besonders im Musikbusiness im Zeitalter des Internets, mp3s, Downloads usw. immer seltener wird.“

 

Glenn Fallows: “Ja, CDs sind soviel besser als Downloads. Man hat was, um es sich ins Regal zu stellen. Eine gute CD hat tolle Bilder im innern, wie unsere, die von einem sehr guten Fotografen gemacht wurden, und ein gutes Design, das bei uns gleich von zwei Designern gemacht wurde. Ich verstehe downloaden eigentlich nicht. Ich möchte etwas in der Hand halten, dass was hergibt, von talentierten Leuten gemacht wurde, eine Tracklist hat, die eine Geschichte erzählt. Ich selbst kaufe mir zwar nur Vinyl, aber eine CD ist genauso gut hörbar. Es gibt einen Grund, warum die Menschen Alben statt immer nur Singles herausbringen – man braucht eben das ganze Paket! Und was das illegale Downloaden betrifft – ich würde ja auch nicht von einem Installateur erwarten, dass er meine Toilette umsonst repariert…“

 

Michael Arens: “Zurück zum Album. Wer hatte eigentlich die Idee, “That’s Not My Name“ von den Ting Tings zu covern?“

 

Glenn Fallows: “Das war meine Idee. Ich war interessiert an der Art und Weise, wie der Song geschrieben ist. Die Art, wie die Texte funktionieren, wie sich die Vocal Lines überlappen, und diese Energie… Ich denke, dass The Ting Tings so überstilisiert sind, dass es den Song zu einem Witz hat werden lassen. Ich wollte beweisen, dass der Song in etwas umgearbeitet werden kann, dass selbst Soul- und Funk-Puristen überzeugen würde.“

 

Michael Arens: “Dann sind da noch inhaltlich sehr starke Songs wie etwa das programmatische “Politiks Kills People“…“

 

Glenn Fallows: “Ich habe den Text zu diesem Song bereits vor vielen Jahren geschrieben, habe es aber nie geschafft, Musik zu schreiben, die dazu passt. Dann schickte mir Chris eines Tages eine Idee zu einem Song, der mir mit einer erstaunlichen Basslinie und einem Gitarrenlick imponierte. Ich fand das ziemlich hypnotisch, und plötzlich realisierte ich, dass der Gebetsmühlenähnliche Refrain meines “Politiks Kills People“-Tracks wunderbar in den Song passen würde. Und das war es schon. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt hier sagen sollte, aber ich habe den Song nicht geschrieben, um gegen irgendwas zu protestieren, sondern vielmehr, weil mir die die politisch inspirierten Protest-Funk-Songs der Sechziger- und frühen Siebziger Jahre so gefallen. Ich mag einfach Musik mit einer Message, und ich wollte meine eigene Version dieser Art Songs machen.“

 

Michael Arens: “Ein äußerst wichtiger Bestandteil des Sounds der Impellers ist fraglos eure “Stimme“, Clair Witcher.“

 

Glenn Fallows: “Clair ist zunächst mal meine Freundin. Sie hat sich zwischen den beiden Album so stark entwickelt… Es ist einfach so viel mehr Charakter und Gefühl in dem, was sie heute singt. Clair hat eigentlich in Cover-Bands angefangen, Songs von Aretha Franklin usw. gesungen. Sie hatte schon immer eine RIESIGE Stimme, aber bis dato nie die Erfahrung gemacht, eigene Songs zu singen. Heute kann sie das wirklich gut. Sie hat, nebenbei erwähnt, auch “Hear What I Say“ vom neuen Album geschrieben, welcher meiner Meinung nach einer der stärksten Songs von “This Is Not A Drill“ ist…“

 

Michael Arens: “Eure Homebase ist das Seebad Brighton. Warum ist es gerade diese doch eigentlich eher kleine Stadt, die in England und damit indirekt weltweit so viel bewegt in Sachen Soul, Funk und Black Music überhaupt?“

 

Glenn Fallows: “Als ich aus London nach Brighton zog, war Brighton DER Platz, an den alle kreativen Leute zogen, die sich London einfach nicht mehr leisten konnten oder wollten. Tatsächlich kenne ich nur sehr wenige Leute hier in Brighton, die auch von hier sind. Dann gibt es hier einige der essentiellsten Labels wie etwa Tru Thoughts, Skint oder Mr. Bongo. Man hört deren Musik hier in jeder Bar, an jeder Ecke, bei jeder Live-Veranstaltung – natürlich auch jede Menge Tru Thoughts-DJ, die hier in Brighton alle umsonst auflegen…“

 

Michael Arens: “Abgesehen vom neuen Album und den dazugehörigen Singles – was steht als Nächstes für euch an?“

 

Glenn Fallows: “Wir werden diesen Sommer durch ganz Europa touren, Großbritannien, Deutschland und hoffentlich auch wieder einige Shows in den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Italien und wo man uns sonst auch immer noch haben will, geben. Dann würde ich gerne am Ende des Jahres Album Nummer Drei aufnehmen. Wir werden sehen… Hoffentlich dauert es nicht wieder zwei Jahre, bis wir unser drittes Album herausbringen!“

 

© Michael Arens

 

 

The Impellers

 

 

The Impellers

 

 

 

 

Aktuelles Album:

The Impellers -

This Is Not A Drill

(Légère Recordings/

Broken Silence/

Kudos Records/

Mocambo Records)

 

 

ebenfalls erhältlich:

The Impellers -

Robot Legs

(Freestyle Records/

Groove Attack)

(2009)

 

 

 

 

SOULTRAINONLINE.de

präsentiert:

 

The Impellers Live!

 

17.5. Straßburg, Mudd Club
18.5.
Stuttgart, Zwölfzehn
19.5. Frankfurt/Main, Bamboo im Orange Peel

 

Alle Angaben ohne Gewähr!

 

The Impellers Live!

   

 

 
   

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