CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Nils Landgren - The Moon, The Stars And You (ACT Music + Vision/edel)

Nils Landgren - The Moon, The Stars And You (ACT Music + Vision/edel)

Nils Landgren schafft seit Jahren das, was der überwiegenden Zahl seiner Kollegen und Konkurrenten nachwievor schwer fällt: er überschreitet die besonders im mitteleuropäischen Raum eng gesteckten Grenzen von zeitgenössischem Jazz und Liebäugelt mit Funk, Soul und echten Grooves, ohne die Musik an sich an Qualität einbüssen zu lassen.

Auch wenn, wie bei “The Moon, The Stars And You“ das anvisierte Albumthema mit Leichtigkeit hätte verkopft und linksgedreht hätte werden können, vereint hier Posaunist Landgren einmal mehr Qualität mit angenehmer Atmosphäre und leichten Grooves, die auch Freunde von Soul, Funk und Pop ansprechen werden.

Inhaltlich dürfen - der Thematik sei Dank - natürlich die großen Klassiker über den Erdtrabanten wie Henry Mancinis “Moon River“ oder Herbie Hancocks “Stars In Your Eyes“ oder aber Kurt Weills “Lost In The Stars“ nicht fehlen. Dass aber sogar vermeintlich dem Jazz entfernte Klassiker der Rock- und Pop-Geschichte wie etwa Cat Stevens’ “Moonshadow“ hier von Nils Landgren in ein ruhiges Bett aus harmonischem Jazz und vorsichtigem Funk gelegt werden, überrascht dann doch.

Einmal mehr stand das Who-Is-Who des zeitgenössischen Jazz hier Schlange: Joe Sample, Joao Bosco, Richard Galliano, Steve Gadd, Caecilie Norby oder die NDR Big Band spielen den immer wieder sehr leisen, warmen, entspannten und geerdeten Sounds von “The Moon, The Stars And You“ elegant und fast schüchtern zu und machen das Dutzend von Landgren selbst und Siggi Loch produzierten Stücke zu einem kleinen, mal wieder sehr gelungenen Nils Landgren-Abenteuer, dass sich elegant hören lassen kann.

© Michael Arens

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