CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Bless 4 - Sunshine Dancer EP (Marabu Records)

Bless 4 - Sunshine Dancer EP (Marabu Records)

Die hierzulande noch immer recht unbekannten Kürzel J-Pop und K-Pop – Japanese Pop und Korean Pop – ziehen gerade in den letzten Jahren International immer größere Kreise.

Formationen und Künstler wie das vorliegende Bless 4-Geschwister-Quartett, die bereits seit ihren Kinderjahren auf den Bühnen Japans und Südkoreas stehen und in Japan spätestens seit ihrem Album-Debüt 2003 große Stars sind, machen die oft fulminante, stets bis ins letzte Detail durchproduzierten Pop-Werke, die gerne einen vorsichtigen Bezug zu Soul und RnB haben, immer mehr zu einem weltweiten Phänomen.

So gaben Bless 4 2010 ihr Europa-Debüt und legen nun mit der “Sunshine Dancer EP“ nach, um Europa, hier natürlich insbesondere Deutschland, die Tür zum J-Pop bzw. K-Pop-Markt endlich weiter aufzustoßen.

Die leider nur drei Songs der EP stehen beispielhaft für das Genre: unschuldige, knochentrockene Beats zwischen Electronica und Teenie-Pop, Harmonien, die an Soul und zeitgemäßen RnB angelehnt wird, allgemeingültige Texte, die vor allen Dingen Fans und Freunde unterhalb der 25 Jahre-Schallgrenze ansprechen und eine regelrecht makellose, lupenreine Produktion, die über jeden musikalischen Zweifel erhaben ist.

Die Songs selbst, geschrieben von Frank Tinney und Santolina Tamarix, ähneln sich sehr und versprühen allesamt den so typischen, leicht unterkühlten Charakter des J- bzw- K-Pop, der neben Sushi und Anime wohl der nächste japanische bzw. koreanische Pop-Kultur-Eckpfeiler sein dürfte, der den weltweiten und last but not least deutschen Markt erobern wird.

Man darf streiten, ob sich der Ausflug in diesen für deutsche Ohren nachwievor sehr neuen Sound lohnt. Eine Chance sollte man dem “neuen“ Stil, der eben offensichtlichem Pop auch mit Soul- und RnB-Ästhetik arbeitet, und damit auch der “Sunshine Dance EP“ von Bless 4 auf jeden Fall geben.

© Oliver Gross

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