CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Franz von Chossy Quintet - When The World Comes Home (JazzSick Records/ESC/In-Akustik)

Franz von Chossy Quintet - When The World Comes Home (JazzSick Records/ESC/In-Akustik)

“When The World Comes Home” des Franz von Chossy Quintetts ist nach eigenem Bekenntnis eine Musik-Suite in neun Teilen, die speziell für die letzte Biennale komponiert wurde, und in abgewandelter Form die musikalische Bearbeitung des “Vertreibung aus dem Paradies“-Themas ist.

Die von Pianist Franz von Chossy durchweg selbst komponierten Stücke wirken dabei überraschender und glücklicher Weise weniger verkopft, als uns dieser erste Gesamteindruck befürchten lässt.

Tatsächlich ist von Chossy und seinem Quintett, bestehend aus Alex Simu (Klarinette), Jeffrey Bruinsma (Violine), Jörg Brinkmann (Cello) und Yonga Sun (Schlagzeug und Percussion) hier die Struktur und die Vorwärtsbewegung seiner Musik durchaus wichtig – hier wird Musik neben dem Anzeigen der eigenen Virtuosität gleichzeitig benutzt, einen Spannungsboden und einen atmosphärisch dichten Unterhaltungswert zu erzeugen, der vom ersten bis zum letzten Takt der neun Stücke sehr gut funktioniert.

Auch der Umstand, dass die Presseinfo unter anderem von “Komplexität, Dissonanz und Ungleichgewicht“ spricht, macht das Werk nicht wirklich komplizierter. Tatsächlich sollte man seine Vorurteile “ernster“ Musik hinter sich lassen und “When The World Comes Home“, dass besonders durch seine atmosphärisch dichten Stücke wie “Human Dark With Sugar“, dass wie ein Stück aus einem Soundtrack für ein Herzzerreißendes Drama klingt, eine Chance geben, den Beweis anzutreten, dass auch vorsichtiges Tempo und anspruchsvolle musikalische Umsetzung oft einen waschechten Groove mit sich führen kann.

Fazit: “When The World Comes Home“ des Franz von Chossy Quintetts ist trotz der Schwere des Themas ein erstaunlich leicht bekömmlicher Jazzreigen, der es gar schafft, trotz aller Komplexität und dem allgegenwärtigen Anspruch an die eigenen musikalischen Fähigkeiten echte Groove-Qualitäten an den Tag zu legen.

© Holger S. Jansen

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