MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Saint Saviour - Union (!K7/Alive)
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Saint Saviour - Union (!K7/Alive)
Eigentlich ist es irreführend und schlichtweg unfair einem Album oder – noch viel schlimmer – einem Künstler gegenüber direkte Vergleiche anzustellen. Das gilt ohne Einschränkung auch im Falle des Solo-Albums “Union“ von Becky Jones alias Saint Saviour, Frontfrau der Groove Armada (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach).
Und trotzdem muss es erlaubt sein, mit Blick auf die stilistische Eingruppierung eben jenen Vergleich anzustellen, fällt er denn so offensichtlich ausfällt wie hier. Kate Bush war offenkundig eine der unstrittig größten britischen Acts, die sich Becky als inspirierende Antriebsfeder ihres beeindruckenden, aber auch fordernden und nicht immer leicht zugänglichen Solo-Debüts ausgesucht hat.
Spuren von Anne Clark, Róisín Murphy, Beth Gibbons oder Sally Oldfield zeichnet die Musik von “Union“ dabei ebenso indirekt nach wie jene, die in den späten Achtzigern und vor allen Dingen frühen Neunzigern mal Industrial genannt wurde – unterkühlt und hochtechnologisch verstand sich der Sound dieses Stils damals zugleich als bindendes Glied zwischen knochentrockenem Rock und der Attitüde hochgradig anspruchsvoller, elektronisch getriebener Pop-Musik.
Selbst die Presseinfo spart nicht mit jenen unfairen Vergleichen und erwähnt neben MIA, Robyn auch Carole King, die sicher ein weiteres wichtiges Indiz für die Identifikation des Saint Saviour-Sounds auf “Union“ liefern dürfte.
Als Beschreibung der Musik auf dem Album von Saint Saviour funktionieren all jene Vergleiche also bestens. Und doch sind diese Vergleiche einmal mehr nur eine erste Orientierung, die uns helfen sollen, die Britin Becky Jones alias Saint Saviour mit ihrem geheimnisvollen Sopran und die 13 Stücke des Albums zu verstehen.
“Union“ ist ein vielschichtiges, anspruchsvolles Album, das eine gewisse Auseinandersetzung mit der Materie und den Hintergründen fast zwingend vorsieht. Lässt man sich auf diese kleine Hausaufgabe aber erst einmal ein, zeigt Jones, dass auch anspruchsvolle Musik durchaus unterhalten kann.
© Oliver Gross |
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