CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Alessandro Bertozzi - Crystals (Level 49/Galileo MC)

Alessandro Bertozzi - Crystals (Level 49/Galileo MC)

Abseits des gewohnten Smooth Jazz-Genres macht Saxofonist Alessandro Bertozzi hier alles richtig und lässt ordentlich Funk, Soul und immer wieder knackige, harmonische und melodische, frische Jazz-Grooves in die elf Titel seines neuen Albums “Crystals“ mit einfließen.

So kommt nie monotone Gleichförmigkeit, unter der, wie böse Zungen behaupten, der klassische Smooth Jazz leidet, auf. Bewegt, druckvoll und überaus dynamisch swingt sich Bertozzi so durch seine durchweg selbst komponierten Stücke und lässt das Set in  einem sehr spritzigen, frischen Licht erscheinen.

Gradlinig hört sich das mal an, an anderen Stellen filigran und funky, an wieder anderen Ecken rund und voluminös – eine echte Wohltat im zu oft zu genormten Smooth Jazz-Universum.

Dabei erhält sich “Crystals“ vom ersten bis zum letzten Ton eine angenehme Zurückhaltung und Bescheidenheit, die sich gerade in den leiseren Tönen auf der Haben-Seite zu Buche schlägt.

Gäste des kleinen, sehr feinen Albums sind unter anderem Bassist John Patitucci, Jazz-Ikone Randy Brecker oder Über-Gitarrist Hiriam Bullock, der hier sogar stimmlich eine tragende Rolle spielt.

Am Ende des dritten Solo-Albums von Alessandro Bertozzi, der den Longplayer übrigens auch Co-Produziert hat, ist dann endgültig klar, dass der Smooth Jazz noch lange nicht am Ende ist: So lange das Genre sich so unterhaltsam und abwechslungsreich breit macht wie bei “Crystals“ gibt es keinerlei Befürchtungen um eines der umstrittensten Genres des zeitgenössischen Jazz.

© Holger S. Jansen

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