CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Stereofunk - Radio Robotic (Coco Machete Records/Broken Silence)

Stereofunk - Radio Robotic (Coco Machete Records/Broken Silence)

Dass mich nach dem Debütalbum “Fool’s Planet” das neue Set des Dresdener DJs Stereofunk, “Radio Robotic“ irgendwie immer wieder an den Electro-Disco-Glam einer Amanda Lear oder den Munich Disco-Wahnsinn einer Donna Summer erinnert, kommt mir erst einmal komisch vor. Doch irgendwann bei zweiten oder dritten Titel komme ich langsam wieder runter und fange an, die insgesamt elf Titel zwischen Electronica-Bastelei und retrospektiven Anleihen bei Sounds und Brummen der Siebziger und Achtziger Jahre zu akzeptieren – und zu mögen.

Dann das: Rapper Razor Cain macht aus Titel Nummer fünf, “Livin’ My Life“ erst einmal ein Hip Hop-Vehikel, allerdings nur, um direkt danach wieder mit treibendem Retro-Vibe aus der Bahn gepeitscht zu werden.

Nach hinten kriegt “Radio Robotic“ dann wieder die Kurve zurück zu schweißtreibendem Discofunk und trockenen Housebeats, nur, um bei “So Many Times“ mit einem sehr stimmigen Gesang von Gast Miu dem Minimal-Techno ein indirektes Stelldichein zu geben.

“Radio Robotic“ ist überraschend abwechslungsreich, liebäugelt immer wieder mit dem Disco und Glam der Siebziger und vor allen Dingen Achtziger Jahre und stellt zugleich klar, dass seine Daseinsberechtigung in der knallharten Club-Gegenwart ist. Ganz schön anders, dabei auffällig hörbar, was Stereofunk hier so treibt…

© Oliver Gross

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