CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

DJ Vadim - Don’t Be Scared (BBE Records/Alive)

DJ Vadim - Don’t Be Scared (BBE Records/Alive)

Ganz schön Krasser Tobak, was uns DJ Vadim (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrmals) auf seinem neuen abendfüllenden Album “Don’t Be Scared“ einmal mehr fortsetzt. Der Albumtitel alleine ist wohl schon ein erster Hinweis auf den innovativen, querlenkenden Albuminhalt… Andererseits war das zu erwarten, hat sich DJ Vadim stilistisch doch nie wirklich irgendwie vorherbestimmen oder gar einordnen lassen.

Als grobe Marschrichtung sind, auch das ein Markenzeichen Vadims, Hip Hop-Beats zu nennen, die seinem mittlerweile sechstes Studioalbum zumindest so etwas wie ein Beatgerüst geben.

Die Gast-Features des, soviel darf ich vorwegnehmen, absolut gelungenen und vielschichtigen Sets, dem man unter allen Umständen mehrmaliges Hören antun sollte, sprechen eine Sprache, die von Raps über zuckersüßen Soul-Gesang bis zu Anlehnungen und Ausschweifungen in und um Reggae, Pop und Electronica und wüsteren Beat-Geflechten eine ganze Ära zeitgenössischer Club-, Strand- und Kopfhörertauglichen Klangsphären abspulen. Diese werden eben durch DJ Vadim und dessen oft skurrile, aber sehr hörenswerte Einfälle in immer wieder überraschende, oft schleppende, regelrecht pumpende Richtungen gelenkt und verbasteln sich so zu einem Werk voller Überraschungsmomente bei gleichzeitiger Durchzugskraft – wenn diese Beschreibung jetzt noch irgendeinen Sinn ergibt.

Unter jenen Gästen befinden sich neben Rapper Pugs Atomz übrigens auch Funkster Greg Blackman oder die hawaiianische Soul-Chanteuse Karen Be, um nur einige wenige zu nennen.

“Don’t Be Scared“ entstand unter anderem in England, Japan, Mexiko, den USA und Malaysia, was dem einzigartigen Beatcocktail die regelrechte Krümmung gibt, aus einem bizarren Beat-Mix ein professionelles, durchstrukturiertes Konzept-Album zu stricken – etwas, dass gerade Hip Hop-Beat-Maurer DJ Vadim auf jedem Album neu gelingt.

Kein ganz einfaches Album – aber einfach kann immerhin jeder. Nur DJ Vadim nicht. Und das ist auch Gut so.

© Oliver Gross

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