CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Bartmes - Modular Soul (blisstone/Indigo)

Bartmes - Modular Soul (blisstone/Indigo)

Einen Hörgenuss der ganz besonderen, aber auch ganz eigenen Art liefert “Modular Soul“, das vierte Album von Allround-Musiker Jo Bartmes, der hier gemeinsam mit der herausragend agierenden Sängerin Fola Dada (der SOUL TRAIN berichtete) auf zahlreichen Levels die Möglichkeiten des Soul, des Funk, des Jazz aber auch der elektronischen Musik und des sogenannten Club-Vibes auslotet.

Das klingt mal regelrecht nach Soul, insbesondere, wenn Fola Dada ihr absolut wunderbares Soul-Organ über die komplexen aber sehr unaufdringlichen Song-Strukturen von Jo Bartmes legt. Das klingt aber auch mal dunkel und verraucht, an anderer Stelle Funkdurchflutet oder tief in Electronica hypermodernster Zeichnung watend, dann wieder zurückgenommen, ja fast akustisch aufgeräumt.

Das Album verbastelt so nicht nur besagten Soul, Funk, Jazz und allerlei Electronica, sondern flirtet auch schon mal mit Blues, mit Hip Hop oder mit Black Music-Strukturen, wie sie retrospektiver Rhythm and Blues oder Southern Soul anbieten - gepaart mit einer Art neuzeitlicher Unterkühlung, die eine straffe Club-Attitüde schafft, die sich herrlich ins komplexe Gesamtbild einfügt - “Modular Soul“ eben.

Wem Projekte wie The Rongetz Foundation, Buckshot LeFonque oder Alben von Fola Dada, dem Robert Glasper Experiment, Dinner At The Thompsons oder eben von Jo Bartmes gefallen (der SOUL TRAIN berichtete bereits über alle genannten), wird sich über “Modular Soul“ wie ein Kind auf der Kirmes freuen.

Tatsächlich ist das Album so gut, dass man auch nach wiederholtem Hören immer neue Aspekte, Ecken, Kanten und Herausforderungen finden kann, die aus einem guten Album ein Hervorragendes machen.

Bartmes mit “Modular Soul“ - so sollte schlichtweg gute Musik klingen.

© Michael Arens

UP