CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Broussai - Kingston Town (Soulbeats Records/Broken Silence)

Broussai - Kingston Town (Soulbeats Records/Broken Silence)

Schon eine beeindruckende Hausnummer, wie das vierte Album der französischen Toaster Broussai in Bewegung kommt. Da pumpt, klingelt und wummert es tonnenschwer aus allen Nähten, der Funk spritzt aus den Boxen wie eine explodierender Orangentransport, da schwingen sich die Beats aus Reggae, Hip Hop und allerlei weiteren Black Music-Querverweisen aus Funk oder Soul eindrucksvoll fließend und Druckbetont durch das Beat-Geflecht, dass zugleich alles andere als verworren rüber kommt.

Das neue Broussai-Ding ist vermutlich ihr aufgeräumtestes und konkretestes, was dem wummern in der Magengrube so richtig gut zuarbeitet. Broussai legten zugleich Wert auf echte Jamaika-Authentizität, sodass das Set in der einzigen sinnvollen Reggae-Hochburg außerhalb Jamaikas aufgenommen wurde: in Bristol, England.

Dass die Texte dabei selbstredend französisch sind (Broussai sind in Frankreich eine echte Reggae-Bank) addiert einmal mehr eine einzigartige Komponente der Coolness und der Individualität zum sagenhaft unterhaltsamen neuen Broussai-Album.

Als Gäste gaben sich unter anderem Reggae-Legenden Steel Pulse, Sam Clayton und Uziah “Sticky“ Thompson (der SOUL TRAIN berichtete) die Ehre.

Das neue Broussai-Album mit dem schlichten, aber absolut stimmigen Titel “Kingston Town“ hat Potential, eines der besten französischen Reggae-Alben des noch immer relativ jungen neuen Jahrtausends zu werden. Lebendig, agil, druckvoll, konkret. Da bleiben keine Wünsche offen.

© Marco Steinbrink

Broussai -

Kingston Town

(Soulbeats Records/Broken Silence)

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