CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Samúel Jón Samúelsson Big Band - Helvítis Fokking Funk (Contemplate Music/edel:kultur/finetunes)

Samúel Jón Samúelsson Big Band - Helvítis Fokking Funk (Contemplate Music/edel:kultur/finetunes)

Dass die Nordeuropäer Funk, Soul und Black Music-Coolness können, wissen wir nicht erst seit den Tagen eines Jimi Tenor, finnisches Enfant Terrible des gepflegten Grooves, oder seit Tuomo oder dem schwedischen Blacknuss Allstars-Soul- und Funk-Konglomerat um Frontfrauen Robyn, Titiyo und Jennifer Brown oder Stephen Simmonds, oder sogar, gehen wir noch weiter in der Zeitrechnung zurück, dem Jazzfunk der isländischen Mezzoforte-Formation, die übrigens erst kürzlich ein neues Studioalbum veröffentlichten - der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach über alle erwähnten…

Die Samúel Jón Samúelsson Big Band ist ein weiteres Segment dieser Entwicklung und addiert gleich mehrere neue Aspekte zur ohnehin schon überschwänglichen Coolness des Nordic Funk.

“Helvítis Fokking Funk“ lautet so der verheißungsvolle Titel des Albums der Band mit dem für uns komplex wirkenden Namen und hält jedes Wort, dass es im Titel verspricht.

Zum Funk und Soul gesellt sich dem Projektnamen entsprechend erst einmal ein Big Band-Element hinzu, was der Klangfarbe ein sehr rundlaufendes Volumen verpasst. Merklicher Wegezoll an Subströmungen wie Afro oder die Bläsersatz-Urgewalt wie die von Tower Of Power oder der Phoenix Horns von Earth, Wind & Fire schweißen den Reigen der teils ungewöhnlich Songstrukturen erst so richtig zusammen und lassen “Helvítis Fokking Funk“ sogar in einem unaufdringlichen Licht der Individualität erstrahlen.

Ein spannendes Album mit faszinierenden musikalischen Fußnoten, das sich traut, aus den angestammten Black Music- und Funk-Gefilden über den eigenen Tellerrand zu blicken. Nordic Funk 3.0!

© Dr. Chuck

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