MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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SOUL TRAIN-INTERVIEW

 

 

 

Alice Russell - To Dust - NEW ALBUM!!!

 

 

 

 

Alice Russell/TM Juke - Juke Joint

Aktuelles Album: Alice Russell - To Dust (Differ-ant Recordings/Tru Thoughts/Groove Attack)

 

 
 

Alice Russell

 

Alice Russell/TM Juke - Juke Joint

Aktuelles Album: Alice Russell - To Dust (Differ-ant Recordings/Tru Thoughts/Groove Attack)

 

 

 

   

Alice Russell/TM Juke - Juke Joint

Aktuelles Album: Alice Russell - To Dust (Differ-ant Recordins/Tru Thoughts/Groove Attack)

 

Alice Russell ist so eine Art Enfant Terrible der im SOUL TRAIN immer wieder thematisierten neuen Zeitrechnung in Sachen Soul und Funk.

 

Namen wie Amy Winehouse, Mark Ronson, Duffy, Adele, Sharon Jones & The Dap-Kings, The Bamboos inkl. Frontfrau Kylie Auldist, The Sweet Vandals oder Nick Pride & The Pimptones (der SOUL TRAIN berichtete mehrfach über alle erwähnten), um nur einige ganz wenige zu nennen, machen seit über eine Dekade zunächst unter Mithilfe von Sixties Retro-Soulsounds, später mit immer stärker nachschwingender, eigener Handschrift von sich reden und erarbeiteten sich solche musikalischen Stilblüten wie Nu Funk als ihr ureigenes Groove-Universum.

 

Alice Russell half dabei maßgeblich, verstand es zugleich meisterhaft, sich ihren ganz individuellen, durch ihre Stimme markant geprägten Weg zu behalten. Ein Weg übrigens, der fast durchweg von TM Juke begleitet wird, eine der renommiertesten und gefragtesten Persönlichkeiten hinter den Reglern und Kulissen von Retro Soul, Nu Funk und neuzeitlichem Soul-Verständnis.

 

Gemeinsam begehen Alice Russell und TM Juke dieser Tage so auch ihre neueste Kreation, das neue, abendfüllende und beeindruckend vielschichtige Album von Alice Russell, “To Dust“, dass mit seinen 14 Tracks überdeutlich zeigt, wer die unangefochtene Macht im Soul-Sektor 3.0 ist.

 

Das Album explodiert förmlich vor vertrackter Beatbastelei und vor unangestrengtem Soul-Verve gleichzeitig, punktet parallel mit einer stimmlichen Umsetzung, wie sie eben nur dem kantigen Organ einer Alice Russell, die sich hier neben Soul und Funk auch musikalischen Ohrenweiden aus Electronica, Rock oder Pop hingibt, entspringen kann.

 

“To Dust“ ist beeindruckend vom ersten bis zum letzten Takt und fordert nachdrücklich einer nähere Betrachtung des, man kann es ruhigen Gewissens so nennen, Soul- und Funk-Phänomens Alice Russell. Gemeinsam mit Nu Funk-Überproduzent TM Juke stellte sie sich den Fragen des SOUL TRAIN….

 

 

Michael Arens: “Auf einen schlichten und laienhaften Level heruntergefahren habe ich an eurer Musik immer gemocht, dass sie irgendwie eckig klingt, und nicht rund – so auch mit dem neuen Album “To Dust“! Wie geht es euch mit diesem Statement?”

 

Alice Russell: “Na ja, wir, TM Juke und ich, wir lieben so viele verschiedene Arten von Musik, und ich denke, dass sich das in der Musik, die wir machen, widerspiegelt. Wir wollen nicht einfach nur Soul oder nur elektronische Musik machen. Wir schreiben die Songs und arbeiten dann im Studio damit, sehen, wohin uns das führt… Es macht Spaß, einfach so an Songs rumzubasteln. TM (Juke) arbeitete dabei gerne an der reinen produktionstechnischen Seite im Studio; ist mehr in Experimente und in diese Dinge involviert.”

 

Michael Arens: “Entstanden die Songs also nur durch spontanes Kreativsein im Studio?”

 

Alice Russell: “To Dust” ist vermutlich das Album, an dem ich und TM bisher am meisten gearbeitet haben. Das letzte Album war eher eine Art Live-Studio-Album mit einer kompletten Band, wogegen bei diesem Album einige der Tracks bereits 2-3 Jahre alt sind, andere haben wir tatsächlich erst Ende letzten Jahres fertig gemacht… Eine Menge der Songs des Albums wurden immer wieder verändert. “Hard And Strong” zum Beispiel war ursprünglich ein hart klingender Electro-Song, irgendwie sogar wie Fleetwood Mac. Was dann passiert ist, war, dass wir Stücke oder Teile davon immer wieder bearbeitet haben. Wir haben immer wieder eine Menge Zeug aufgenommen und dann wieder verworfen. Wir waren uns also nie zu schade, einen Song neu anzugehen bis wir fühlten, dass er in die richtige Richtung marschieren würde, bis er den Sound bekommt, den wir wollten. Es war ein sehr kreativer Prozess. Das wichtigste, wie für jede kreative Seele, war dabei wahrscheinlich tatsächlich, keine Angst davor zu haben, ein Stück zu verwerfen und komplett neu zu beginnen. Das war wohl der Kern der Albumentstehung. Häng dich niemals zu sehr in deine Songs rein…”

 

Michael Arens: “…und lass' los!”

 

Alice Russell: “Ja, man kann einfach niemals etwas Perfektes erschaffen. Mitunter sind wir sogar zu einem älteren Take zurückgekehrt, weil wir feststellten, dass dieser der beste war, den wir gemacht hatten. Man darf keine Angst vor dem umbauen von Songs haben. Man muss einfach loslassen können, ansonsten enden die Aufnahmen nie.” (lacht)

 

TM Juke: “Von einigen der Tracks gibt es gar drei oder vier Versionen. Es war also eine Menge Arbeit; eine Riesen-Aufgabe, die wir da bewältigt haben...”

 

Michael Arens: “…bis ins kleinste Detail alles seziert sozusagen…”

 

TM Juke: “Ja, ich bin auch tatsächlich ziemlich am Ende meiner Fahnenstange angekommen, höre das Album momentan kaum. Wir haben eine Menge Zeit mit dem Mastering und dem Hören nach feinsten Nuancen und so verbracht. Jetzt brauche ich erstmal Freiraum!”

 

Michael Arens: “So kantig und eckig auch eure Songs und das neue Album sind, so sehr machen die einzelnen Songs in genau der Reihenfolge, in der sie auf “To Dust“ sind, Sinn…”

 

Alice Russell: “Es hat eine ganze Weile gedauert, diesen Fluss hinzubekommen. Deswegen erscheint das Album auch als Vinyl. Ich höre mir gerne GANZE Alben an. Allerdings nicht mehr so viel mein Neues, denn wir haben es ja über einer lange Zeit immer wieder seziert. Und dann fangen wir gerade an, wieder live zu spielen. Da wird es dann natürlich auch wieder mit eingebracht…”

 

Michael Arens: “Was ist eurer Meinung nach der Unterschied eures letzten Albums zu diesem?”

 

Alice Russell: “Das ist eine schwere Frage. Es ist interessanter?! (lacht) Nein, im Ernst. Es hat mich eine ganze Zeit gekostet, bevor ich zu meinen eigenen Ideen vertrauen fassen konnte. Aber selbst das ist sozusagen noch in Arbeit…”

 

TM Juke: “Wir versuchten, eben KEINE Pop-Songs zu machen. Gleichzeitig wollten wir aber auch keinen spezifischen Retro-Sound machen. Das letzte Album war ja mehr wie eine Live-Session. Dieses neue Album ist schlichtweg experimenteller!”

 

Michael Arens: “Alice: Musikalisch aber auch als Künstlerin bist du ja eine der Vorzeigestars der Soul-Retro-Welle – Soul ist ja in den letzten 10, 15 Jahren extrem populär geworden…”

 

Alice Russell: “Ich denke, dass alles mit diesem Amy Winehouse-Album begann. Das hat die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Genre gelenkt. Der Grund, warum gerade das Album so großartig war und so großartig ankam, war, dass es sehr Retro klang, aber die Texte sehr modern waren.”

 

Michael Arens: “Und gerade Du und TM habt das mehr als etabliert und weiter ausgebaut. Gerade dein Name, TM, taucht überall dort auf, wo man in Sachen Deep Funk oder Sixties Retro-Soul hinter die Kulissen schaut…”

 

TM Juke: “Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie scheint es so zu sein…” (lacht)

 

Michael Arens: “Alice, wie bist Du eigentlich dazu gekommen, eine Soul-Sängerin zu werden?”

 

Alice Russell: “Das ist verrückt! Es ist auf sehr natürliche Art so gekommen. Bereits in ganz jungen Jahren hat mich diese Musik fasziniert. Ich habe immer die Sachen vom Radio aufgenommen, habe alles regelrecht verschlungen. Ich habe dann angefangen, in Bands zu singen, war ursprünglich ziemlich von diesem mehr auf Gospel basierenden Stil beeinflusst. Ich bin dann nach Brighton gezogen, habe dort diverse Leute getroffen und kennen gelernt… und so, obwohl ich damals ziemlich viel in meine Kunst involviert war, ist das alles passiert.”

 

Michael Arens: “Meinst du mit Kunst deine Musik?”

 

Alice Russell: “Ich habe gemalt und mit Drucken gearbeitet. Hab’ ich eine ganze Weile nicht gemacht…”

 

Michael Arens: “Das ist genauso faszinierend wie der Umstand, dass gerade Brighton in der britischen Musikszene eine derart frappierende Rolle spielt (der SOUL TRAIN berichtete wiederholt über dieses Phänomen, Anm. d. Verf.). Woher kommt das eigentlich, dass Brighton gerade in Sachen groove-orientierter Clubmusik so weit vorne liegt?”

 

Alice Russell: “Es ist einfach ein wunderbarer Platz, an dem viel musikalische Bewegung stattfindet. Brighton hat dieses softe, ruhige Ding laufen, wo man einfach raus gehen kann, sich Zeit nehmen, und Dinge erleben kann – auf entspannte Art und Weise.”

 

Michael Arens: “Entspannt ist nicht gerade ein Wort, mit dem ich DEINE Musik identifizieren würde…”

 

Alice Russell: (lacht) “Ja, nicht dies Album. Damit hast du wohl recht…”

 

TM Juke: “Wir bekommen gerade erst das erste Feedback zurück vom Album; haben bisher drauf gesessen und gewartet. Es scheint gut anzukommen…”

 

Michael Arens: “Das war doch sicher auch dein Verdienst?! Du hattest es ja schon eben angedeutet: Es war wohl eine Menge Arbeit für einen Routinier wie dich, ein Album wie “To Dust“ zu produzieren…”

 

TM Juke: “Ja, ich glaube, das war es! Ich glaube, dass es eine Menge Arbeit für alle Beteiligten gebracht hat, dort hinzukommen, wo wir jetzt mit dem Album sind. Wir mussten die Dinge echt etwas zurückschneiden, hatten so viele Sessions im Studio hinter uns gebracht….”

 

Michael Arens: “Alice, du hattest schon von Live-Auftritten gesprochen. Wie wirst Du - werdet ihr – das Album auf der Bühne präsentieren?”

 

Alice Russell: “Das wird grundlegend anders als bei den Alben zuvor. Alles war bis dato sowieso durch eine Live-Band entstanden. Aber jetzt werden wir wohl Laptops und so was auf die Bühne bringen. Wir werden die Extra-Sounds wie etwa bei meiner Stimme auch auf der Bühne rüberbringen. Aber auch das ist weitestgehend ein Entwicklungsprozess. Wir versuchen jedenfalls, diesen Vibe auf die Bühne zu bringen. Dazu haben wir solche Dinge wie Mandolinen, die einen Extra-Kick geben, und eine Menge anderer interessanter Sachen…”

 

Michael Arens: “Was kommt also als Nächstes für euch?”

 

Alice Russell: “Ab März werden wir auf Tour sein. Und danach – auch kurzzeitig vorher -  gehen wir wieder ins Studio, erst einmal mit dem Quantic Orchestra, dann mit TM Juke. Wir tauschen erst einmal Ideen aus, schicken uns zwischendurch Musik hin- und her…”

 

TM Juke: “Ja, wir sind wirklich aufgeregt, endlich, besonders auch in Deutschland, auf die Bühne zu kommen! Unser französisches Label Differ-ant Recordings will uns hier gerade richtig groß herausbringen. Und dann gibt es noch meine anderen Projekte, wie Let The Machines Do The Work, was ein Discoprojekt ist. Im Februar kommt eine Single dazu heraus. Und dann wollen Alice (Russell) und ich auch bald ein neues Album herausbringen, also viel schneller, als es bei “To Dust“ der Fall war!”

 

© Michael Arens

 

 

Alice Russell

 

 

Alice Russell

 

 

 

TM Juke

 

 

 

Aktuelles Album:

Alice Russell - To Dust

(Differ-ant Records/

Tru Thoughts/

Groove Attack)

 

 

 

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