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SOUL TRAIN-INTERVIEW

 

 

 

 

 

 

King Electric - King Size Groove

Aktuelles Album: King Electric - King Electric (Top10 Records/Broken Silence)

 

 
 

King Electric (Chris Isepp und Peter Hartwig)

 

King Electric - King Size Groove

Aktuelles Album: King Electric - King Electric (Top10 Records/Broken Silence)

 

 

 

   

King Electric - King Size Groove

Aktuelles Album: King Electric - King Electric (Top10 Records/Broken Silence)

 

King Electric ist der Name des Duos, das seit geraumer Zeit die mitteleuropäische Groove-Szene durch den Wolf dreht um ihre eigene Betrachtungsweise in Sachen Clubtauglichen Soul-, Funk-, Jazz-, Electronica- und Housebeats mit allerlei Individualität anzureichern.

 

Vor gar nicht allzu langer Zeit befasste sich bereits SOUL TRAIN-Urgestein Oliver Gross mit dieser Thematik. Ohne viel Worte hier also zur Auffrischung noch einmal seine Besprechung des King Electric-Longplayers gleichen Namens – mehr Worte braucht es schlichtweg nicht:

 

“Wem reiner Soul zu langweilig ist, die Achtziger Jahre zu brav und aufgeblasen, Hip Hop zu plakativ, Punk zu schmutzig, House zu hip, Electronica zu verbastelt und Funk zu schwer ist, der wird all diese Elemente beim King Electric-Album gleichen Namens in abgewandelter, auf der Höhe von Unterhaltungsgrad und Dreistigkeit in einer kongenialen Schnittmenge wieder finden.

 

Die beiden Wiener DJs Peter Hartwig und Chris Isepp sind die beiden Masterminds hinter dem King Electric-Pseudonym und präsentieren ihr Konzept hier mit zehn Titeln, die gemeinsam ein gigantisches Potential in Sachen Groove entwickeln und gleichzeitig eine eigene, beeindruckend nachvollziehbare Handschrift hinterlassen, die man ohne jeden aufgesetzten oder peinlichen Hintergedanken nur als Cool bezeichnen kann.

 

Wer jetzt aber einfach nur eine Aneinanderreihung von Electronica-Basteleien erwartet ist bei “King Electric“ unter Garantie im völlig falschen Film. Tatsächlich verschmelzen Hartwig und Isepp á la King Electric hier alle erwähnten Strömungen sagenhaft kunstvoll und überaus sensibel und mit einem todsicheren Gespür für den richtigen Break, für den einzig wahren Musik-Moment und für die richtigen Aha-Effekte an den unerwartetsten Stellen zu einem groovigen Fluss, der seinsgleichen derzeit sicher suchen dürfte.

 

“King Electric“ liefern mit ihrem gleichnamigen “King Electric“-Album eines der gelungendsten Groove-Konzeptalben der letzten Monate ab. Bedenkt man, dass sich die Zwei Albumtechnisch erst am Anfang ihres Weges befinden, ist es fast ein wenig unheimlich, was da wohl noch so alles kommt…“

 

Das alles klingt zweifelsohne nach Mehr! Im SOUL TRAIN-Interview stellten sich so Peter Hartwig und Chris Isepp alias King Electric den Fragen von Oliver Gross und brachten einige interessante Sichtweisen europäischen Groove-Verständnisses an die Oberfläche…

 

 

Oliver Gross:  “Die SOUL TRAIN-Besprechung eures “King Electric“-Albums hat es ja bereits auf den Punkt gebracht - uns hier in der Redaktion und mir persönlich im Besonderen gefällt euer Album extrem gut. Das Ding ist ein sehr gelungenes, geschlossenes und vor allen Dingen energetisches, direktes, erdiges, wahrhaft cooles Album geworden! Was ist eure Antriebsfeder - was ist Euer Charakter als King Electric?“

 

Chris Isepp: “Wir freuen uns übrigens sehr über Euer Review! Lange Frage, kurze Antwort: die Liebe zur Musik!“

 

Oliver Gross:  “Erzählt mir mehr von der Geschichte von King Electric - woher stammt der Name, woher die Idee?“

 

Chris Isepp:Peter (Hartwig) und ich arbeiten schon seit einigen Jahren zusammen. Wir haben die ersten Releases unter dem Namen Sultans of Swing rausgebracht; das war jedoch nicht so ideal - jede 2. Band heißt ja inzwischen so. Wir waren also in Barcelona an einem Morgen in einer Bar und ich sagte dann zu Peter: “Pass auf, ich geh kurz aufs Klo und wenn ich wiederkomme, hab ich unseren neuen Bandnamen“. Mir ist dann wirklich King Electric eingefallen und das war’s dann. Das war eine richtige Erleichterung“ (lachen)

 

Oliver Gross: “Erzählt mir von der eigentlichen, konkreten musikalischen Entstehung des Albums! Wie war die Arbeit im Studio? Wie muss ich mir das Komponieren, Konzeptionieren, Produzieren und Einspielen der Songs vorstellen?“

 

Peter Hartwig: “Eigentlich haben fast alle Songs ihren Ursprung in kurzen Loops. Darin ist der Groove oft bereits festgelegt. Das kann ein Beat, eine Bassline oder ein Gitarrenriff sein.“

 

Chris Isepp: “Peter kommt meistens mit einem Loop daher, die Gitarre bei “Out Of Reach“ z.B. – kein Sample übrigens… Ich baue dann immer gleich mal ein Song-Layout drüber, da von mir ja auch die Vocals kommen.“

 

Peter Hartwig: “Darauf wird dann aufgebaut; einer von uns beiden stellt eine Frage, der andere gibt die Antwort. Musikalisch gesehen. Da Chris (Isepp) in Barcelona lebt und ich in Wien, wir also in zwei Studios sitzen, geht das hin und her. Wir treffen uns dann regelmäßig in Wien oder Barcelona, da wird dann gejammt, recorded, gemixt und arrangiert bis sich das Ding dann letztendlich zu einem Stück auswächst.“

 

Chris Isepp: “Für die Endproduktion hatten wir uns dafür entschieden, dass der Hauptteil in einem Prozess bei mir im Barcelona-Studio abgemischt wird. Peter musste sich in 4-5 Wochen Millionen Mixes von mir reinziehen und gab mir dann dementsprechend Feedback. Vom Mastering will ich gar nicht reden. War ganz schön anstrengend.“

 

Oliver Gross: “War es schwierig, diesen speziellen, sehr eigenen Sound, der einen sehr hohen Wiedererkennungswert hat und der sich unter anderem aus Electronica, Soul, Funk, Jazz, Hip Hop und diversen anderen Stilblüten speist, zu kreieren?“

 

Peter Hartwig: “Bei uns ist es natürlich, dass wir ein breites Spektrum haben, da wir selbst immer viel Musik gehört haben und in alle Richtungen offen sind. Zudem fühlen wir uns keiner Szene zugehörig, in der es irgendwelche Codes oder Richtlinien gibt, an die sich dann alle brav halten. Wir schöpfen aus allem was uns Spaß macht. Viele Journalisten haben anscheinend ein Problem damit.“

 

Chris Isepp:Calexico haben unlängst in einem Interview treffend gesagt, dass heutzutage “leider das furchtbare Formatradio alles beherrscht“ - sehe ich genauso. Bis in die 80er war sogar Mainstream Pop progressiver als heute jeder noch so “coole“ Indie- oder Hip Hop Schmarrn...“

 

Oliver Gross: “Einer meiner Favoriten des Albums ist "Yul Brynner". Als großer Filmfan erkenne ich im Text seine Rolle in “Westworld“ wieder (die widerrum damals eine Anspielung auf seine Rolle in “Die glorreichen Sieben“ war). Liege ich falsch?“

 

Peter Hartwig: “Im Grunde ja, die Grundidee war schon Yul in “Westworld“...“

 

Chris Isepp: “...aber im Endeffekt ist nun Klaus Kinski zum Hauptdarsteller mutiert - er begleitet den Track mit 6 min.-Sample im Hintergrund (aus “Leichen pflastern seine Weg“, Sergio Corbucci)...“

 

Peter Hartwig: “...dafür taucht Yul Brynner dann wieder im Vorspann zu “Paralyzed Part 1“ auf...

 

Chris Isepp: “...und er hat auch das letzte Wort.“

 

Oliver Gross: “Welches sind eure persönlichen Einflüsse, nicht nur musikalisch? Gibt es bestimmte Songs, Alben, Politiker, Persönlichkeiten oder Ereignisse, die Euch, und damit auch eure Musik, euer Album, eure Persönlichkeiten, besonders geprägt haben?“

 

Peter Hartwig: “Mmhhh, da müsste ich jetzt wirklich weit ausholen. Kurz umschrieben, wir haben unsere Kindheit und Jugend in den 70ern und 80ern in Wien verbracht und waren eigentlich immer verrückt nach Musik. Meine ersten musikalischen Einflüsse waren Hard Rock und Punk. Zeitgleich waren auch die Zombie Filme von George A. Romero und Lucio Fulci angesagt. Ende der 80er kam ich als Musiker erstmals mit elektronischen Sounds in Berührung und entdeckte erstmals den Groove in der Musik...“

 

Chris Isepp: “Schwer, das kurz zu fassen, nicht?! Ich bin als kleiner Stöpsel von meiner Mama mit Kassetten versorgt worden, Roxy Music, Electric Light Orchestra, ital. Schlager und Zuhause lief auch immer das Radio. Als ich als Teenager Ende der 80er/Anfang 90er anfing, mein ganzes Geld in Platten zu investieren, waren es anfänglich eigentlich eher aktuelle Elektronik- und Hip Hop Sachen, wie Nitzer Ebb, Public Enemy oder Mantronix... ich bin dann auch sofort in die neue Technoszene rein. War eine spannende Zeit mit illegalen Raves etc. Releases von LFO, die ganzen Detroit Sachen, Ed Rush und so. Ab '96 war ich dann draußen aus der Szene und hab ab dann wieder viel mehr Funk, Soul und Hip Hop gehört. Wichtig für uns beide sind auch auf jeden Fall Leute wie Lalo Schifrin oder Soundtracks der ital. und franz. Movies der 60er und 70er, ganz wichtig sogar! Oder Cartoons: Karel Svoboda! Hör dir mal das Thema vom schrecklichen Sven an, da hauts dich ausm Sessel, wenn der mit seinen drei Schiffen aufkreuzt - oder die schrägen Sounds und Jingles bei “Signor Rossi“. Seit einigen Jahren versorgt mich der Vater meiner Freundin zudem regelmäßig mit 40/50er Jazz – das macht enorm Spaß… usw., da könnten wir ewig weitermachen… in Wahrheit rennt alles nebeneinander. Ich sing auf jeden Fall nach wie vor Adriano Celentano in der Dusche…“

 

Oliver Gross: “Wenn ihr eine einzige Sache auf der Welt ändern könntet - was wäre das?“

 

Chris Isepp: “Mehr Soul in die Herzen aller Menschen!“

 

Oliver Gross: “Wie geht es weiter mit Euch als Solokünstler sowie als King Electric? Was kommt als Nächstes?“

 

Peter Hartwig: “Wir werden 2013 viel live spielen, präsentieren die Platte da und dort - arbeiten aber parallel an neuem Material für die nächste Platte…“

 

Chris Isepp: “...davon wird’s live einige Kostproben geben. Es geht Anfang April in Spanien los, wir kommen natürlich auch nach Deutschland; Termine folgen noch - watch out folks!!!!!“

 

Oliver Gross: “Ein letzter Aufruf an die SOUL TRAIN-Leser?“

 

Peter Hartwig: “Besorgt euch das Teil. Wir meinen es ernst!“

 

© Oliver Gross

 

 

King Electric

(Chris Isepp und Peter Hartwig)

 

 

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