CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Magnolia - Wait A Second (JazzSick Records/In-Akustik)

Magnolia - Wait A Second (JazzSick Records/In-Akustik)

So ganz warm werde ich mit der Magnolia-Melange nicht. Ob das nun an Anne Hartkamps Gesang, der mich mehr als einmal an das Organ einer Sally Oldfield erinnert, oder an der musikalischen Klangfarbe von Philipp van Endert, den anderen 50% von Magnolia (der SOUL TRAIN berichtete), der seine Musik zwischen zeitgenössischem Jazz, Folk und Elementen aus Pop und sogar etwas Soul angelegt hat, liegt, lässt sich nur auf gefühlter Ebene ausmachen.

Denn obwohl Hartkamp über eine erstklassige Stimme verfügt, ist mir ihre Interpretation doch zu oft allzu eigenwillig und emotional - etwas mehr Zurückhaltung wäre hier vermutlich Mehr gewesen.

Phillip van Endert macht als Gitarrist derweil keinen Hehl aus der Einzigartigkeit, in welcher er das Magnolia-Projekt mit diesem zweiten Album “Wait A Second“ sieht.

Die zwölf Titel des Albums liefern neben Klassikern wie etwa “You Belong To You“ aus der Feder von Cassandra Wilson fast durchweg Eigenkompositionen, was nur einer der Unterschiede zu ihrem Erstlingswerk ist.

Das Werk wirkt trotz oder vielleicht sogar gerade wegen dieser Gesamtumstände schwerelos leicht und eckt selten an und hält den Unterhaltungswert als eine Tugend stets aufrecht. Spritzig und wahrhaftig klingt das dann durchweg und bügelt jenes eingangs erwähnte Manko zumindest phasenweise glatt.

“Wait A Second“ ist sich nicht immer selbst sicher, was es nun sein will, erregt mit Anne Hartkamps Verwendung ihrer eigenen Stimme einiges an Aufmerksamkeit und kann rein musikalisch überzeugen.

Bleibt abzuwarten, was van Endert und Hartkamp aus dem Magnolia-Ding noch so alles zaubern werden.

© Holger S. Jansen

Magnolia -

Wait A Second

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