CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Nicole Herzog & Stewy von Wattenwyl Group - Intimacy (Brambus Records/Rough Trade)

Nicole Herzog & Stewy von Wattenwyl Group - Intimacy (Brambus Records/Rough Trade)

Vocal Jazz klassischster Zeichnung findet sich auf “Intimacy”. Pianist Stewy von Wattenwyl und seine Begleitband bestehend aus Chris Utzinger (Bass), Tobias Friedli (Schlagzeug), Daniel Bohnenblust (Saxofon) und Beat von Wattenwyl (Perkussion) massschneiderten ein Dutzend ruhig dahin fließende Vocal-Jazz-Klassiker auf die Stimme Nicole Herzogs, die zeigt, dass sie ebenso wie von Wattenwyl ein echter Routinier ist.

Material aus der Feder von Edu Lobo, Duke Ellington, Louis Jordan, Cole Porter, Stevie Wonder oder Quincy Jones findet dank dem beseelten und pointierten Spiel der beteiligten Musiker in Nicole Herzog ihre anmutige, dabei stets auf Bescheidenheit und Zurückhaltung bedachte Entsprechung.

Das Album – geplant nach einem ersten gemeinsamen Live-Gig Herzogs und von Wattenwyls im Jahre 2007 – ist schlag- und aussagekräftig, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Gleichzeitig zeichnet sich im stilistisch auch mal soulig und bluesig angedachten Mix eine sehr feine, elegante, eigene Handschrift ab, die immer wieder von Nicole Herzogs Charakterstarken Stimme beeinflusst und mitunter gar getragen wird.

Dabei setzt Herzog ihr Organ weder theatralisch noch mit allzu viel unnötigem Pathos ein und sorgt so für gerade im Vocal Jazz sehr harmonische aber auch organische Klangzeichnungen des sehr unaufdringlichen “Intimacy“ – der Albumtitel ist symptomatisches Programm.

“Intimacy“ von Nicole Herzog & Stewy von Wattenwyl Group ist beeindruckend unprätentiös, gnadenlos schön und wunderbar kurzweilig. Und das ist es doch schließlich, was sich jedes Vocal Jazz-Album eigentlich auf die eigene Fahne geschrieben haben sollte. Wunderbar, das.

© Holger S. Jansen

Nicole Herzog &

Stewy von Wattenwyl Group -

Intimacy

(Brambus Records/

Rough Trade)

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