CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Tossia Corman - Up The Hills (Jazzsick Records/In-Akustik)

Tossia Corman - Up The Hills (JazzSick Records/In-Akustik)

Das nenne ich “mal was Anderes”. Anstatt ein lupenreines Vocal Jazz-Album von der schon längst auslaufenden Stange zu produzieren, wagt sich Tossia Corman mit Wohnsitz in Amsterdam mit frischem, spritzigem Soul- und Funk-Gefühl an ihr Material, dass neben diversen eigenen Kreationen auch kleine und größere Klassiker von Abbey Lincoln oder Chic Corea bereit hält.

Die Presseinfo spricht in Zusammenhang mit Tossias Musik von der “Klangästhetik des Jazz mit der Leichtigkeit der klassischen Singer/Songwriter-Bewegung“, was ganz sicher zutrifft, doch nur einen Teil der Musik- und gefühlten Klangfarbe der zehn Titel des ungewöhnlichen, zugleich sehr gefälligen Sets wiedergeben kann.

Denn immer dann, wenn bedächtige Stille und atmosphärischer Charakter das Album ergreifen, lösen Bläsersätze, scharfkantige Breaks oder seichte Grooves, die bestem Soul entspringen könnten, den Fluss auf und lassen, bildlich gesprochen, eine wahre Flut an Sonnenstrahlen zu.

Tossia Cormans leidenschaftliche Stimme wirkt bei alledem mitunter charmant bis, und ich sage das mit allem nötigen Respekt, strauchelnd, was eine Chemie rüberbringt, die den meisten (sofern das überhaupt möglich ist) vergleichbaren Jazz-Werken der Gegenwart schlichtweg fehlt. “Lebendig“ ist ein Begriff, der mir in Zusammenhang mit Tossia Cormans “Up The Hills“ immer wieder in den Sinn kommt.

Begleitet wird Tossia von Pianist Keno Harriehausen, Bassist Felix Barth, Drummer Robert Nitschke, Trompeter Philipp Reinsch und Saxofonist Linus Kleinlosen, die es allesamt verstehen, ihr weder die Butter vom Brot zu nehmen noch zu dominieren – ein nahtlos gelungenes Zusammenspiel.

“Up The Hills“ von Tossia Corman – mich jedenfalls überzeugt das Werk.

© Holger S. Jansen

Tossia Corman -

Up The Hills

(JazzSick Records/

In-Akustik)

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