CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Dirty Honkers - Superskrunk (RAR/Motor Entertainment/Edel)

Dirty Honkers - Superskrunk (RAR/Motor Entertainment/Edel)

Was für eine fulminante Freakshow. Wer sich eine Elektronik-Gabba-Metal-Häkel und Strick-Version von Kid Creole & The Coconuts (der SOUL TRAIN berichtete wiederholt) mit einer Prise James Brown, Fifties Swing, Disco, zwanziger Jahre Nachtleben und knüppeligem Rock’n’Roll vorstellt, dürfte in etwa bei der Musik der Dirty Honkers sein.

Die Dirty Honkers bestehen eigentlich aus drei Freunden aus Israel (Gad Baruch Hinkis), Frankreich (Florent Mannant) und Kanada (Andrea Roberts), die sich in Berlin trafen, ihren einzigartigen Sound an die Oberfläche zu spielen und auf CD zu pressen.

Ich muss es gleich vorweg nehmen: eine Bewertung ist hier kaum möglich, hängt doch das Gefallen von “Superskrunk“, übrigens auch eine treffende Beschreibung der Dirty Honkers-Musik, stark vom Eigengeschmack aber auch von der Kapazität ab, wie sehr man sich musikalisch aus dem selbstgesteckten Fenster lehnen kann und will.

Ob auf diesem elf Stücke starkem Set auch ein Hit wie “Gingerbread Man“ wie auf ihrem Erstlingswerk “Death By Swing“ ist, lässt sich nur schwer ausmachen, hat doch die Honkers-Mixtur so viel eigenen Linksdrall, dass hier schlichtweg alles möglich ist.

Wer nun noch nach einer weiteren Möglichkeit sucht, die Dirty Honkers und ihr “Superskrunk“ einordnen zu wollen, dem ist nicht zu helfen, denn auch der Blick in die Optik des Albums unterstreicht lediglich den selbstironischen, erfrischend anderen Musikanspruch, den die Dirty Honkers an sich selbst und ihre Musik haben. Nicht Jedermanns Sache? Ganz bestimmt nicht. Und genau deswegen sollte man die Dirty Honkers lieben… oder doch zumindest mal probieren. Hallelujah.

© Oliver Gross

Dirty Honkers -

Superskrunk

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