CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Oy - Kokokyinaka (Creaked Records/Groove Attack)

Oy - Kokokyinaka (Creaked Records/Groove Attack)

Oy heißt eigentlich Joy Frempong, ist halb Ghanesin und halb Schweizerin und zeigt auf dem Album mit dem verschlungenen Titel “Kokokyinaka“ (der Name eines dunkelblauen Vogels ihrer afrikanische Heimat, dem nachgesagt wird, dass er den Männern das Trommeln beibrachte), dass ihre Musik sich ebenso wenig in eine Schublade schieben lässt wie sie selbst.

An der Oberfläche arbeitet das Album mit seinen immerhin 19 Titeln mit elektronischer Musik. Aber sehr schnell wird klar, dass afrikanische Einflüsse, Strömungen aus Soul, Funk und Pop oder auch Jazz durchaus Verwendung finden, die sich jedoch nie bis in die Spitzen festnageln lässt.

Dabei verwendet Frempong ihre klare Stimme immer wieder für poetische Sprachbenutzung, die dem eklektischen Spoken Word-Groove eines Gil Scott-Heron durchaus respektabel nacheifert. An anderen Stellen zeigt Oy, dass sie schwerelos auch sangestechnische Qualitäten klassischer Soul-Zeichnung beherrscht, nur, um im nächsten Moment wieder mit etwas völlig Anderem, gerne Undefiniertem überrascht.

“Kokokyinaka“ ist ein überaus vielschichtiges Werk, dem man mehr als das übliche einmalige Hörerlebnis gönnen sollte, sind es doch die Vielzahl an Kleinigkeiten, musikalischen Anekdoten und Elektronik-Winkelzügen, die das komplexe Album erst Besonders werden lassen.

“Kokokyinaka“ von Oy - eine Reise durch eine sehr besondere Gedankenwelt einer wunderbaren, neuen afrikanischen Stimme, die gerne aus dem angedachten Rahmen ausbricht, neue Welten zu Entdecken.

© Oliver Gross

Oy -

Kokokyinaka

(Creaked Records/

Groove Attack)

Joy Frempong alias Oy

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