CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

The Thiams - KO.OK (KO.OK Entertainment/Cargo Records)

The Thiams - KO.OK (KO.OK Entertainment/Cargo Records)

Das Berliner Schwesternpaar N’gone und Boussa Thiam liefert mit “KO.OK“ ihr Debütalbum ab. Was rein optisch zunächst mal als waschechtes Soul-Album im Fahrwasser des Sixties-Soul-Revival erscheint, stellt sich schnell als vielschichtiges und verspieltes Füllhorn an Black Music-Geschwistergenres von Soul, Afro, Gospel, Reggae und Funk über Jazz, Blues und Pop bis zu Disco, Dancefloor und Electronica mit Zeitgeist heraus.

Album-Produzent Jerry Schmidt Jr. strickte gemeinsam mit den Thiam-Schwestern eine 13 Songs andauerndes Gebräu, dass es regelrecht herausfordert, sich mit den Wurzeln von Groove und dem Soul-Verständnis des Duos auseinanderzusetzen.

Dabei wurde nachdrücklich und mit Erfolg darauf geachtet, das Album abwechslungsreich und vollmundig wirken zulassen – Langeweile geht jedenfalls anders.

Die Stimmen von The Thiams sind dabei voluminös und rundlaufend, wirken gerne herrlich retrospektiv und erfüllen so immer mal wieder auch die eingangs erwähnten Sixites-Soul-Erwartungen. An anderen Stellen dreht sich alles in Richtung eines zeitgemäßen, auf der Höhe der produktionstechnischen Raffinessen befindlichen knochentrockenen Club-Vibes, der so auch von Soul- und RnB-Mega-Acts wie Mary J. Blige, J-Lo & Co. hätte kommen können.

Die Produktion und die Stimmen der Zwei ergänzen sich dabei nahezu perfekt und lassen sich gegenseitig genügend Raum, sich zu entfalten, ohne zu dominieren.

Wunderschöne Soul-Arrangement wie bei “Big Chair“ sind dabei die stärksten Momente von “KO.OK“, dass gerade für ein Debüt eine sehr gelungene, außergewöhnlich eigensinnige Klangfarbe an den Tag legt, die neugierig macht auf Mehr von The Thiams; Interessant im wahrsten Sinne des Wortes.

Ein üppiges Booklet mit einer Menge Infos, den Songtexten und diversen Fotos der Thiams gibt es obendrein.

© Lex

The Thiams -

KO.OK

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