MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
|
PORTRAIT - CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
|
|||
|
|||||
|
|||||
Ez3kiel - Gesamtkunstwerk Dub
|
|||||
|
|||||
Ez3kiel |
|||||
|
|||||
|
Ez3kiel - Gesamtkunstwerk Dub
Aktuelle Veröffentlichungen: Ez3kiel - Handle With Care (Jarring Effects) (Reissue) Ez3kiel - Naphtaline (Jarring Effects) (Reissue) Ez3kiel - Battlefield (Jarring Effects) (Reissue)
Dub, Trip Hop und Electronica mit Kick und Linksdrall sind die Zutaten, welche sich die französische Formation Ez3kiel, im Kern bestehend aus Joan Guillon (Kayboard), Yann N’Guema (Gitarre, Bass) und Matthieu Fays (Perkussion), seit ihren Anfängen in den frühen Neunzigern auf die Fahne geschrieben haben.
Mit überdurchschnittlich großem Erfolg überzeugten Ez3kiel seitdem nicht nur durch ihre Alben sondern insbesondere durch ihre unzähligen Live-Gigs, die mittlerweile zu einem akustischen, ganz besonders aber optischen Fest der Sinne geworden sind und gerade für Freunde von Dub ganz außergewöhnliche Kompositionen mit visuellen, grafischen, farbenfrohen Effekten der Güteklasse A verbindet – ein Gesamtkunstwerk im wahrsten Sinne des Wortes.
So legten Ez3kiel seit jenen Anfängen auch bei ihren Alben immer wieder Wert auf Haptik und Optik und ließen diese so, selbstredend immer in Zusammenwirkung mit der druckvollen Musik voller Poesie und eigener Handschrift aber auch voller knochentrockener Dub-Ausuferungen, in einem Licht erscheinen, das fast eher in ein Museum oder eine Kunstinstallation denn in ein Plattenregal passt.
Ez3kiels deutscher Medienvertrieb Broken Silence bringt nun in Zusammenarbeit mit dem französischen Ez3kiel-Heimatlabel Jarring Effects drei Alben neu heraus, die den Weg jenes Gesamtkunstwerks Ez3kiel wohl am exemplarischsten beschreiben: “Handle With Care“ aus dem Jahre 2001, “Naphtaline“ von 2007, das gleich seinen visuellen Anspruch auch in einer mitgelieferten DVD preisgibt, die Ez3kiel als visuelle Gesamtkonzeption mit Hilfe von Videoclips, animierten Filmen und einer Fülle an weiteren Extra Features zeigen, sowie das 2009er “Battlefield“-Album, das einmal mehr zeigt, dass die musikalischen Wurzeln des Ez3kiel-Musik-Pulses immer wieder auch in dem liegen, was wir heute als Trip Hop und Big Beat kennen – schwere, pumpende, langsam schleppende Beats-Kost, die bis in die Gegenwart Bestand hat und mitzureißen vermag.
Mit den Jahren wurde die Spielart von Ez3kiel dabei immer filigraner und ausdrucksstärker, immer Detailorientierter und immer näher an den tatsächlichen Wert eines orchestral getriebenen Kunstwerkes heranrückend – freilich nicht, ohne den so heißgeliebten Dub an vorderster Front kämpfen zu lassen. Was also auf “Naphtaline“ bereits mit leiseren Tönen zum Nachdenken aufforderte, findet auf dem brachialen “Battlefield“ einmal mehr seine edel bebilderte Fortsetzung.
Ez3kiel machten und machen vordergründig oft monströsen Dub, Trip Hop und Electronica, verwenden Spielarten und musikalische Gesten aus Soul, Funk, Jazz, Hip Hop, Reggae und weiteren vermeintlich Clubtauglichen Strömungen. Vor allen Dingen machen sie dies aber mit einer solch filigranen, feinfühligen und mit tausenden Nadelspitzen bespickten Anmutung, das mir, auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, einmal mehr nur das Wort Gesamtkunstwerk richtig, wichtig und korrekt erscheint, das Phänomen Ez3kiel einigermaßen sinnvoll beschreiben zu können.
Die drei Neuauflagen von “Handle With Care“, “Naphtaline“ und “Battlefield“ der französischen Ez3kiel-Familie werden sich also nicht nur für Freunde von opulenten Dub-Gebilden lohnen. Vielmehr sind die Alben Lehrstücke darin, was mit Musik alles zu realisieren ist – vom Kopfkino über das gerade in der Black Music allzu beliebte Kopfnicken bis zur ultimativen Stressbewältigung durch jenen Brachial-Dub, wie ihn Ez3kiel machen. Das brummt gewaltig – in den Füßen UND im Hirn.
© Marco Steinbrink |
||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||