MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Ed Motta - AOR (Dwitza Music/Membran/Sony Music)

 

 

 

Paul Carrack - A Different Hat (Carrack-UK/Absolute/Universal)

 

 

Ed Motta - AOR (Dwitza Music/Membran/Sony Music)

 

Es passiert nicht oft, dass einen ein Album noch so richtig vom Hocker reißen kann. “AOR“, der neue Longplayer des brasilianischen Soul-Routiniers Ed Motta (der SOUL TRAIN berichtete), ist so ein Album.

 

Vom allerersten Takt an strömt authentischer, retrospektiver Soul und Funk wie ein Siebziger Jahre-Groove-Gemälde von Michael Franks (auch und gerade über ihn berichteten wir im SOUL TRAIN immer wieder) aus den Lautsprechern, und kommt nach einem Wahnsinn an schlichtweg wunderbaren, fast magischen Soul-Perlen der Sonderklasse nach dem anderen immer wieder zu erneuten Album-Höhepunkten.

 

Diese sind musikalisch auf allerhöchstem Niveau, bewegen sich elegant und spielerisch tadellos zwischen Soul, Funk und den harmonischeren, cooleren Seiten des Jazz und sind in den Tempi so abwechslungsreich - immer mal wieder in der wohl dankbarsten Geschwindigkeit - dem Midtempo - dass das Hören selten so kurzweilig erschien wie hier.

 

Das selbstkomponierte und selbstproduzierte Werk des Brasil-Soulers Ed Motta hat die Musik, die man als Motta-unerfahrener eigentlich von brasilianischer Musik erwartet, ob nun Bossa Nova oder Samba, um nur einige wenige zu nennen, allerhöchstens schemenhaft an ganz wenigen Stellen mit dem so typischen brasilianischen Musikflair verwoben. Der Soul ist die Antriebsfeder Mottas, der hier neben der Arbeit hinter den Reglern einmal mehr auch gleich den schlichtweg hinreißenden Gesang beisteuert, der auf die Musik wärmer, wunderbarer und retrospektiver nicht hätte passen können.

 

Immer wieder ist es der herrlich analog wirkende Soul, sogar der Blue Eyed Soul der Siebziger Jahre, der beim Hören des herausragend gelungenen “AOR“-Sets in den Sinn kommt - einmal mehr spielt dabei Michael Franks eine Rolle, der zugleich jedoch klar nie mehr als ein Quell der Inspiration für Motta war, die neun Stücke des Albums in derartig groovige, unverschämt sommerliche Soul-Klassiker mit vorsichtigem Jazz-Kick zu verwandeln.

 

Ein Highlight unter den neun Songs auszumachen wäre in ungefähr so, sich unter seinen neun Kindern ein Lieblingskind aussuchen zu müssen. Der Riesenohrwurm “Dondi“, der magische Opener “Playthings Of Luv“, das bewegte “1978 (Leave The Radio On)“, das mit wunderschönen Bläsersätzen durchsetzte “Smile“, das mit jazzigen Funk-Breaks durchzogene, auch mal nach Siebziger Jahre-Soundtrack klingende “Dried Flowers“, das dahingleitende, sehr lebendige “Farmer’s Wife“, das verträumte “Simple Guy“ oder das jazzige Titelstück “AOR“ - sie alle sind pure Soul-Magie, die Ed Motta auf diesem, seinem mittlerweile zwölften Studio-Album (Motta ist gerade Anfang 40!) zu absoluter Perfektion bei gleichzeitiger Bodenhaftung und auch für Soul-ungeschulte Ohren sehr erdig-nachvollziehbar hat reifen lassen.

 

Ich kann “AOR“ einfach nicht genug loben. Schon lange hat kein Album mehr derart kompromisslos und prall gefüllt mit unaufdringlichem, zurückhaltendem Charme und ganz viel Soul in der Magengrube überzeugen können wie dieses.

 

Das Kürzel “AOR“ ist übrigens ein aus Nordamerika stammende Abkürzung für “Album Oriented Rock“ bzw. “Adult Oriented Rock“, ein Begriff, der ebenso wie beispielsweise das gerne verwendete “MOR“ (“Middle Of The Road“) der agilen und überaus lebendigen Radio-Landschaft der Siebziger Jahre und damit gleichzeitig dem Sound-Kaleidoskop von “AOR“ entstammt.

 

Das Album erscheint übrigens zeitgleich in Ed Mottas Heimat Brasilien mit portugiesischen Texten.

 

Fazit: Insbesondere für Freunde von kalifornisch fließendem Souljazz eines Michael Franks, des Blue Eyed Souls der Doobie Brothers, des Oakland Strokes von Tower Of Power, des Südamerika-Clubsouls eines Sergio Mendes oder des Souldurchfluteten Groovejazz mit Umpf von Steely Dan und dem Soul der Siebziger Jahre überhaupt wird Ed Mottas “AOR“ eine regelrechte Offenbarung darstellen. Zeitlose Albumklassiker für die Ewigkeit? Es gibt sie noch!

 

© Michael Arens

 

 

Album des Monats

Juli-August 2013:

Ed Motta - AOR

(Dwitza Music/

Membran/

Sony Music)

 

 
 

Album des Monats

Juli-August 2013:

Ed Motta - AOR

(Dwitza Music/

Membran/

Sony Music)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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