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SOUL TRAIN-INTERVIEW

 

 

 

 

 

 

Omar - There’s Nothing Like Omar

Aktuelles Album: Omar - The Man (Freestyle Records/Groove Attack)

 

 
 

Omar

 

Omar - There’s Nothing Like Omar

Aktuelles Album: Omar - The Man (Freestyle Records/Groove Attack)

 

 

 

   

Omar - There’s Nothing Like Omar

Aktuelles Album: Omar - The Man (Freestyle Records/Groove Attack)

 

Omar Christopher Lye-Fook, wie Omar mit vollständigem Namen heißt, gilt heute als eine Art Ikone der britischen Black Music-Szene im Allgemeinen und der Soul-Szene im speziellen, weswegen ihm erst kürzlich der “Order of the British Empire“ verliehen wurde – eine der höchsten Auszeichnungen, die Großbritannien zu vergeben hat.

 

Dass Omar trotz seiner erst 44 Lenze bereits seit runden 30 Jahren im britischen und damit zwangläufig auch internationalen Soul-Geschäft mitmischt, spricht für den eklektischen, hochgradig motivierten und leidenschaftlichen Zugang zu seiner Musik.

 

Seine Karriere begann mit der Veröffentlichung seiner ersten Single “Mr. Postman“ 1985 und startete 1990 mit einem der erfolgreichsten und einflussreichsten Soul-Songs der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts überhaupt, “There’s Nothing Like This“, einer Art Kuschelhymne des damals auf dem Höhepunkt befindlichen Acid Jazz, zu einem ersten vorläufigen Höhepunkt.

 

Selbige Omar-Hymne, die ihn im weiteren Verlauf immer wieder wie ein schöner Fluch begleiten sollte, ist übrigens auch Bestandteil des neuen Albums – in einer völlig neuen Fassung, die von einer Ikone der Black Music-Musiker unterfüttert wird… doch darüber später mehr.

 

Auf insgesamt sieben Alben und unzähligen Kooperationen mit Soul- und Black Music-Superstars wie Erykah Badu, Angie Stone, Common, Gilles Peterson oder gar Stevie Wonder bebilderte Black Music-Tausendsassa Omar seit jenen Tagen seine spielfreudigen Gedanken, bei denen neben jenem Soul auch Funk, Jazz, Latin und Reggae eine Immerwiederkehrende Rolle spielen. Dabei achtete Omar, dessen Stimme starke Durchzugskraft bei gleichzeitigem Augenmerk auf qualitativ hochwertige Einfassung in den jeweiligen Groove legt, auf die nachhaltige Einzigartigkeit seiner Song-Kreationen, die er immer wieder auch als Komponist und Mann hinter den Reglern zum Leben verhilft.

 

Sein neues, siebtes Studioalbum, sein erstes nach einer siebenjährigen Pause (dazu später mehr), hört man all jene Erfahrung von Kopf bis Fuß an. “The Man“, so der schlichte Titel des neuen Longplayers, erschienen bei Freestyle Records und in Deutschland vertrieben durch das Kölner Groove Attack-Konglomerat, darf mit Fug und Recht als sein bisher reichhaltigstes, vermutlich sogar bestes Album bezeichnet werden - sein reifstes Album ist “The Man“ jedenfalls ganz sicher.

 

Unterstützt wurde Omar dabei von keiner geringeren als Wegbegleiterin Caron Wheeler (Soul II Soul) und Bassisten-Legende Pino Palladino (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über beide), um nur einige wenige zu nennen.

 

Höchste Zeit also für den SOUL TRAIN, Omar zu seinem ersten Album nach sieben Jahren ein paar Fragen zu stellen…

 

 

Michael Arens: “Ganz ehrlich – ich kenne deine Musik, deine Alben sehr, sehr genau. “The Man”, dein neues Album, ist für mich dein bis dato bestes Album!”

 

Omar: “Danke. Ich finde das selbst auch.”

 

Michael Arens: “Erzähl’ mir, warum und wie es zum Album kam! Dein letztes Set ist ja schon eine Weile her…”

 

Omar: “2004 habe ich mein eigenes Studio gebaut, in dem ich seitdem unglaublich viel gearbeitet habe. Immer, wenn ich mich dazu inspiriert gefühlt habe, Songs zu schreiben, habe ich versucht, das in meinem Studio umzusetzen. Es ist ein Segen, ein eigenes Studio zu haben. Ich war damals bei einem französischen Label unter Vertrag, und das schlimmste was dir passieren kann ist, nicht in der Lage zu sein, deine Sachen aufzunehmen. Das Label ging damals Pleite, und ich stand ohne alles da. Also nahm ich mir damals vor, mein eigenes Studio aufzubauen. Dann ist in den letzten sieben Jahren ja noch einiges mehr passiert. Ich bin Vater geworden, bin viel gereist, habe mit Jonas Rendbo, einem dänischen Produzenten gearbeitet. Beim neuen Album habe ich übrigens mit all den gleichen Leuten gearbeitet, die ich teilweise schon seit meiner Schulzeit kenne. Meine Bläsersektion oder mein Tontechniker zum Beispiel, den ich bereits kenne, seit ich 16 bin, mein Bruder… Das alles machte aus der Produktion von “The Man“ die gleiche Erfahrung, die es immer war, ein Album aufzunehmen. Meine Musik ist ja von vielen Dingen beeinflusst, von Jazz, Latin, Funk, Soul, Reggae und sogar klassischer Musik. Es ging mir also darum, die Produktion, den Sound des neuen Albums zu verfeinern. Ich mag Streicher-Arrangements und Bläserarrangements aber auch Vocal-Arrangements sehr und ich habe gehofft, dass “The Man“ tatsächlich mein bestes Album werden wird. Immerhin mache ich das ja jetzt schon etwa 30 Jahre. Da hoffe ich natürlich, dass ich mit jedem mal etwas besser werde…”

 

Michael Arens: “Natürlich. Diese Erfahrung hört man “The Man“ an!”

 

Omar: “Ja, ich bin ein Old School-Purist. Ich mag die guten alten Rare Groove-Klassiker von damals… Oder auch Orchester-Arrangements. Das alles versuche ich, in meine Musik einzubringen. Ich wurde ursprünglich dazu trainiert, in Musikgruppen und Orchestern oder auch Chören mitzuspielen. Und genau diese Attitüde versuche ich, in meine Musik zu bringen.”

 

Michael Arens: “Einmal mehr hast du dir die unvergleichliche Caron Wheeler, eine weitere britische Soul-Legende mit ins Boot geholt!”

 

Omar: “Ja, Caron (Wheeler) ist eigentlich eine langjährige Freundin meines Vaters. Mit ihr begann meine Karriere ja quasi auch. Sie war auf meiner zweiten Single überhaupt, “You And Me“, zu hören. Mein Vater hatte sie damals mit ins Projekt geholt, Backing Vocals zu singen. Das war kurz bevor das ganze Ding so richtig vom Boden abhob… Es war also wie den Kreis zu schließen, sie zurück auf das neue Album zu führen. Sie klingt einfach fantastisch!”

 

Michael Arens: “Du wirst immer wieder als die ganz große britische Black Music-Ikone gehandelt. Stört dich das?”

 

Omar: “Na ja, einige Leute sagen das. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich das jetzt schon so lange mache. Ich sage den Leuten dann immer, dass ich schlichtweg Feuer habe. Ich werde noch immer ganz aufgeregt, neue Songs zu machen. Ich habe eben eine große Leidenschaft für die Musik, meine Musik. Man kennt vielleicht andere Musiker, die viele, viele Jahre Musik machen, aber nie wirklich ihr Herz in die Musik gelegt haben. Ich hoffe, dass die Menschen das in meiner Musik hören, dass mein Herz so in der Musik steckt.”

 

Michael Arens: “Also zurück zum neuen Album. Pino Palladino ist ein weiterer faszinierender Gast auf “The Man“. Mit ihm hast du ja die Neubearbeitung deines ikonischen Superhits “There’s Nothing Like This“ eingespielt…!”

 

Omar: “Er ist eine Ikone und ein unglaublich inspirierender Musiker für mich - er ist ein sehr wichtige Inspiration für mich. Als ich 16 war, stahl ich eine seiner Basslines für einen meiner ersten Songs. Ich hab ihm das natürlich erzählt. Er war dann ja auch schon auf meinem letzten Album dabei. Dass er dieses mal wieder dabei ist, ist eine echte Wohltat…”

 

Michael Arens: “…und dann gibt es da ja noch das aus Deutschland stammende Hidden Jazz Orchestra.”

 

Omar: “Ja, Ralf Zitzmann kontaktierte mich, weil sie mich gerne als Gast auf einem ihrer Songs haben wollten. Ich sagte sofort zu, brauchte dann aber ein ganzes Jahr, die richtige Idee zum Song zu haben. Zwischendurch rief er mich immer wieder an und ich musste ihn immer wieder vertrösten, bis ich schließlich die Vocals, die Texte, die Melodie für den Song hatte. Und weil es dann so perfekt passte, eine wunderbare, rohe Live-Atmosphäre hatte, nahm ich den Song schließlich mit auf das neue Album. Er passt perfekt!”

 

Michael Arens: “Das heißt, das die Arbeit am Album doch recht lange gedauert hat?!”

 

Omar: “Ja, zumindest in der Hinsicht, die ganze Musik zusammen zu bekommen. Ich wollte, dass das Album natürlich schneller herauskommt. Aber dann ging ich auf Tour, bin von London nach Brighton gezogen…“

 

Michael Arens: “Einmal mehr Brighton. Das scheint ja eine faszinierende Stadt zu sein, da immer mehr Musiker, Künstler, die ich spreche, den Weg nach Brighton machen (der SOUL TRAIN berichtete)…”

 

Omar: (lacht) “Ja, weißt du, Brighton erinnert mich irgendwie an San Francisco. Es gibt eine Menge Künstler, es gibt eine große Schwulenszene, eine Menge Musiker, eine Menge Schauspieler, die Stadt ist sehr angesagt… sozusagen ein cooler Platz, um dort hinzuziehen. Zugleich ist es sehr Nahe an London, und gerade im Sommer ist es ein großartiger Platz.”

 

Michael Arens: “Du hast das Schauspielern erwähnt. Auch etwas, dass du in der Zwischenzeit begonnen hast…”

 

Omar: “Ja. Als meine Kinder geboren wurden, entschied ich mich, eine weitere Route auf meinem Karriereweg einzuschlagen. Um ehrlich zu sein ging es zunächst darum, Geld zu verdienen…”

 

Michael Arens: “Aber wir waren beim Album…”

 

Omar: “Ja - ich habe versucht, das Album als eine Art zwanzigjähriges Jubiläum von “There’s Nothing Like This“ herauszubringen, was bereits 2010 gewesen wäre, aber es hat halt nicht eher geklappt.”

 

Michael Arens: “Das heißt also, dass Teile des Albums bereits vor etlichen Jahren fertig waren?”

 

Omar: “Ja, ich habe bereits 2008 angefangen, an “The Man“ zu arbeiten. Die Arbeiten am Album begannen ursprünglich in Kopenhagen und endeten in London. “Treat You“, der Song mit Caron Wheeler beispielsweise war eigentlich nur ein Snippet, das Intro zum letzten Album “Sing (If You Want It)“ 2006. Dieses Intro war allgemein sehr beliebt und ich habe schließlich daraus einen ganzen Song gemacht. Interessanter Weise war das am Ende der letzte Song, den ich für das neue Album fertiggestellt habe, und Caron Wheelers Stimme war tatsächlich das letzte Stück Musik, das für “The Man“ aufgenommen wurde…”

 

© Michael Arens

 

 

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