CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Karen Souza - Hotel Souza (Music Brokers/H’Art Musik Vertrieb)

Karen Souza - Hotel Souza (Music Brokers/H’Art Musik Vertrieb)

Das Cover und der Albumtitel als auch die Fotostrecke im mitgelieferten Booklet halten ihr versprechen: “Hotel Souza” der argentinischen Sängerin Karen Souza ist tatsächlich edel, elegant und zurückgelehnt und dringt, nachdrücklich und entspannt zugleich, bis zur Molekularebene des Rückenmarks.

Souzas Stimme ist die des Vocal Jazz und des zeitgenössischen Chill- und Lounge-Zeitalters gleichermaßen und schleicht sich beseelt und punktgenau von einem der nachdrücklich eleganten elf Stücke von “Hotel Souza“ zum Nächsten.

Der Umgang mit dem Material ist dabei über alle Zweifel erhaben und könnte in seiner produktionstechnischen Fülle und Raffinesse auch einem Frank Sinatra-Album der Fünfziger Jahre entsprungen sein. Dass das so ist, dafür sorgte Produzent, Arrangeur und Dirigent Joel McNeely, der das Album in Los Angeles produzierte und dem man anmerkt, dass er sich im Filmmusik-Firmament bewegt - der Sound von “Hotel Souza“ klingt bei aller Eleganz durchweg auch, als erzähle er einen abendfüllenden Spielfilm.

Soul-Klassiker wie Norman Whitfields und Barrett Strongs “I Heard It Through The Grapevine“ (das Original stammt von Smokey Robinson & The Miracles - die wohl bekannteste Version stammt vom unvergessenen Marvin Gaye) oder Antonio Carlos Jobims immer wieder umwerfendes “Dindi“ stehen gleichberechtigt und nahezu perfekt funktionierend neben Karen Souzas Eigenkompositionen, die gerade gemeinsam und nicht zuletzt aufgrund Souzas unglaubliche samtener und irgendwie hochgradig erotischer Stimme das Album zu einem echten Volltreffer in Sachen Vocal Jazz abrunden.

Fazit: “Hotel Souza“ von Karen Souza - ein schlicht wunderschönes, nahezu magisches Vocal Jazz-Album der Extraklasse.

© Michael Arens

Karen Souza -

Hotel Souza

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