CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Mike Andersen - Mike Andersen (Nordic Music Society/Soulfood)

Mike Andersen - Mike Andersen (Nordic Music Society/Soulfood)

“Echoes”, das letzte Studioalbum von Mike Andersen (ST28) aus dem Jahre 2010 schlug in der SOUL TRAIN-Redaktion seinerzeit mit Nachdruck ein und konnte Freunde von handgemachtem Blues und Soul gleichermaßen begeistern. Die erdige Schnittmenge aus eben jenen Black Music-Bausteinen Soul, Funk und Blues mit einem harmonischen Mainstream Jazz-Anspruch überzeugte restlos.

Die atmosphärische Dichte, die bei “Echoes“ eine tragende Rolle spielte, macht nun auch auf dem neuen Album des Dänen Andersen eine prächtige Figur, die sich wie ein roter Faden durch die elf Titel zieht.

Dabei fällt auf, dass stilistisch hier ein noch breiteres Spektrum abgesteckt wurde, als das auf “Echoes“ der Fall war. Die Songs vermischen nicht mehr überall automatisch die Musikstile, sie trauen sich auch, in langen Strecken beispielsweise mal nur zum Soul, mal zum Blues zu pendeln ohne den Anschluss an das nächste Stück zu verlieren. Auch die Tempi können was und schwenken belebt und agil zwischen verträumten Jazz Slow Jams bis zu Uptempo-Soul-Monstern, die sich gewaschen haben.

Dabei verliert Mike Andersen und seine herrlich analog aufspielende Band nie den Habitus einer echten Musikerband aus dem Fokus, der das Werk wunderbar organisch wirken lässt.

Der Groove spielte für Andersen dabei – auch das eine Parallele zu “Echoes“ – eine weitere Führungsrolle. Das kommt allen vorhandenen Black Music-Subströmungen, ob nun Soul oder Blues im Besonderen, zugute und verleiht dem selbstbenannten vierten Album von Mike Andersen ein entschlossenes, irgendwie erdiges Aroma, das es unmöglich macht, “Mike Andersen“ vom Künstler gleichen Namens, der sein neues Werk übrigens auch selbst geschrieben hat, nicht zu lieben.

© Michael Arens

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