CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Don-E - Little Star (Dome Records/Rough Trade)

Don-E - Little Star (Dome Records/Rough Trade)

“Little Star” von Don-E (der SOUL TRAIN berichtete) ist fraglos eines der besten Alben, die ich in der letzten Zeit gehört habe. Die 14 von ihm selbst produzierten Songs bersten förmlich vor Groove, kleinen, feinen Soundbasteleien und stets akkuratem Aufbau und einem unwiderstehlichen Charme, der überwiegend im Midtempo-Bereich angesiedelt ist.

Seit seinem Karrierebeginn, die 1992 mit dem “Unbreakable“-Album und der Megasingle “Love Makes The World Go Round“ mit einem echten Knall startete, hat sich Donald McLean, wie Don-E mit vollem Namen heißt, seinen eigenen Stil, der sich zwar nur leicht, jedoch nachhaltig und nachvollziehbar aus all seinen Alben – “Little Star“ ist sein Sechstes – heraushören lässt.

“Little Star“ frönt selbstredend diesem Stil einmal mehr, ist sogar selbstbewusst genug, Grace Jones’ unvergleichliches “Slave To The Rhythm“ zu covern und eine unverblümt direkte Hommage an Prince (“Incompatible“) oder an anderer Stelle Querverweise auf Reggae/Soul-Grenzgänger Dennis Brown zu wagen.

Und wenn sich dann im zweiten Titel des Sets, “Spiritual“, das Who-Is-Who der britischen Soul-Szene als Gäste ein Stelldichein gibt, wird klar, dass Don-E bereits mit seinem ersten Album vor zwei Dekaden zu eben jener Elite gehört: Loose Ends’ Frontmann Carl McIntosh und British Jazzfunker Junior Giscombe sind dabei, Acid Jazzer Noel McKoy, Brit-Soul Ikone Omar, Soul-Überstimme Paul Johnson oder Leee John, besonders aus Imagination-Zeiten in bester Erinnerung geben sich hier unter anderem  die Ehre – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle erwähnten.

Don-E legt mit “Little Star“ einmal mehr richtig vor und bietet neben qualitativ erstklassig durchstrukturiertem und produziertem Brit-Soul echte, ehrliche, kurzweilige Black Music-Unterhaltung, die momentan seinesgleichen suchen dürfte.

© Michael Arens

Don-E - Little Star

(Dome Records/

Rough Trade)

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