CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Brigitte Angerhausen - Inside Out (JazzSick Records/In-Akustik)

Brigitte Angerhausen - Inside Out (JazzSick Records/In-Akustik)

Pianistin Brigitte Angerhausen gewährt uns mit ihrem zweiten Album "Inside Out" - der Albumtitel fungiert hier durchaus als Wink mit dem Zaunpfahl - einen sehr intimen Einblick in ihre Gedankenwelt, die entsprechend zwischen aufgewühltem Mainstream Jazz und nachdenklichen Pianostreicheleien sowie experimentell anmutenden, freischwingenden Bebop-Lagen pendelt.

Elf Titel lang wandern Angerhausens Finger beseelt, sensibel und durchaus virtuos über ihr Instrument, dem die Mitstreiter Frank Sackenheim (Saxofon), Volker Heinze (Bass) und Jens Düppe (Schlagzeug) lediglich strukturell zuarbeiten, ohne den ganzheitlichen Charakter von "Inside Out" verändern zu wollen.

Das klingt dann auch mal nach Pop, nach leicht mystisch angehauchter Folklore oder nach klassischer Musik mit Geschichte. In den aufgewühlteren Momenten spielt sich Frank Sackenheim am Sopran- bzw. Tenorsaxofon frei und addiert der atmosphärisch dichten Klangmelange von "Inside Out" eine starke Jazznote, welche dem Album eine immer wiederkehrende Idee von sommerlicher Frische verleiht.

Das wirklich Wichtige an "Inside Out" von Brigitte Angerhausen ist jedoch die starke Zusammengehörigkeit der Lieder, die dem von ihr selbst geschriebenen, arrangierten und produzierten Material erst die richtige Würze verleihen.

"Inside Out" von Brigitte Angerhausen ist ein beseeltes, wenn auch nicht immer ganz einfach zu hörendes Stück zeitgenössischer Jazz mit starkem Charakter, viel Charme und sehr ruhiger, regelrecht intimer Privatsphäre.

© Gregor Poschoreck

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