CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Carolyn Breuer - Four Seasons Of Life (Notnowmom! Records)

Carolyn Breuer - Four Seasons Of Life (Notnowmom! Records)

Acht Jahre sind seit Carolyn Breuers letztem Album vergangen. Die Saxofonistin brachte einen Sohn zur Welt und musste sich in ihrer Schaffenspause mit dem Tod und anderen Dingen des Lebens auseinandersetzen. “Four Seasons Of Life“ ist nun die musikalische Umsetzung dieser Erfahrungen, weswegen die acht Titel des Sets wohl auch so intensiv und erdig klingen, wie sie es tun.

Kein Ton wurde hier verschwendet, nichts verläuft im Sande, das Spiel, besonders das von Frau Breuer selbst, ist punktgenau, aber nie überproduziert.

Abwechslungsreich und schlüssig angesiedelt in der viel zu schmalen Schnittmenge zwischen zeitgenössischem Jazz und dessen harmonischeren, melodischeren Seiten hält “Four Seasons Of Life“ die spielerische Latte hoch ohne dabei allzu offensichtlich mit dem erhobenen, warnenden Finger der Jazzpolizei zu wedeln.

Das macht einen schmalen Fuß, ist intelligent und basiert im Wesentlichen und immer wieder auf dem Saxofonspiel der Carolyn Breuer, die die vier Jahreszeiten des Lebens durchaus virtuos, aber nie unkontrolliert bebildert.

Geholfen, diesen Sound zu kreieren hat teilweise auch die WDR Big Band, deren Beteiligung sich Breuer sicher auch durch ihren Vater Hermann Breuer, Posaunist bei eben jener Big Band, sichern konnte.

“Four Seasons Of Life“ hat präzise genug Anspruch, Anhänger der so genannten “ernsten Musik“ zu überzeugen, zugleich hat es genügend spielerisches und leichtfüßiges Selbstverständnis, um auch Freunde von durchstrukturiertem Groove zu begeistern - ein Winkelschlag, der alles andere als leicht ist und Carolyn Breuer auf ihrem ersten Album seit acht Jahren gut zu Gesicht steht.

© Holger S. Jansen

Carolyn Breuer -

Four Seasons Of Life

(Notnowmom! Records)

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