CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Dead Hippies - Kill Me Sweety (Kshantu/Broken Silence)

Dead Hippies - Kill Me Sweety (Kshantu/Broken Silence)

Aufmerksame SOUL TRAIN-Leser werden Dead Hippies-Mastermind Arnaud Fournier noch als eine Hälfte hinter dem Hint-Projekt (zusammen mit Herve Thomas) kennen.

Der neueste Rundumschlag Fourniers ist nun das Dead Hippies-Projekt, das mit Punk, Electronica und Rock bei unbedingtem Brachialdurchzug gleichermaßen liebäugelt und diesen förmlich grenzenlos durch einen Beatbastler-Tunnel mit Sogwirkung zu pressen scheint.

Das klingt mal progressiv und ausschweifend, mal völlig durchgeknallt, an anderer Stelle auch mal nach Aggro-Ambient oder Techno im Fleischwolf unter Beibehaltung von strukturellen Musikintegritäten und behält vom ersten bis zu letzten der Dutzend Songs vom ersten Dead Hippies-Album "Kill Me Sweety" seine ganz eigene Faszination.

Das Ding stürmt förmlich voran und setzt eine beängstigend vielschichtige Energie frei, die Freunde von Posttraumatischen Punk, von aufwühlender Breakbeat-Ästhetik und Aggro-Rock mit Punk-Herz sowie Anhänger von psychedelischen Beatbastelorgien gleichermaßen ansprechen wird.

Das Ganze klingt ganz schön durchgeknallt, hat aber irgendwie System und peitscht dermaßen nach vorne, dass es durchaus nicht übertrieben scheint, hier allzu sensible Charaktere vor dem Drücken des Play-Knopfes zu warnen: die Dead Hippies und ihr "Kill Me Sweety" gehen direkt ins Knochenmark. Schön geht anders, will aber auch niemand; zumindest niemand der Dead Hippies.

Das Album erscheint übrigens auch auf Vinyl - schwarz wie die Nacht, was irgendwie auch auf die Musik (auch das Coverdesign lässt grüssen) zutrifft. Attacke!

© Oliver Gross

Dead Hippies - Kill Me Sweety

(Kshantu/Broken Silence)

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