MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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SOUL TRAIN-INTERVIEW

 

 

 

 

 

 

Lisa Stansfield - Soul Seven

Aktuelles Album: Lisa Stansfield - Seven (earMUSIC/Edel)

 

 
 

Lisa Stansfield

 

Lisa Stansfield - Soul Seven

Aktuelles Album: Lisa Stansfield - Seven (earMUSIC/Edel)

 

 

 

 

 

Lisa Stansfield - Soul Seven

Aktuelles Album: Lisa Stansfield - Seven (earMUSIC/Edel)

 

Dass die Britin Lisa Stansfield (der SOUL TRAIN berichtete) bereits seit der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre in Sachen Soul mit Pop-Attitüde unterwegs ist, wird einem erst auf den zweiten Blick so richtig gegenwärtig, denn Lisa hat ihre musikalische Identität stets sehr frisch und dynamisch halten können, was zugleich auch auf ihr zweites Standbein als Schauspielerin, dass sie sich im Laufe der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts erarbeitete, zutrifft.

 

Dass nach ihren Anfängen mit nicht einmal 20 Jahren in heute fast vergessenen Bands wie Blue Zone oder Coldcut ihre Megaerfolge wie die Überflieger-Ohrwurmsingle "All Around The World" aus ihrem ersten Studioalbum "Affection" 1989 bis heute ihr kommerziell größter Erfolg bleiben sollte, mit dem sie sich nicht nur bei einem ihrer zahlreichen Live-Auftritte immer wieder konfrontieren und identifizieren lassen muss, lenkt etwas ab von der Tatsache, dass sie bis heute sieben Studioalben und unzählige Singles, Soundtracks und Kompilationen veröffentlicht hat und insgesamt schon lange die Zahl von 20 Millionen verkaufter Tonträger hinter sich gelassen hat.

 

Obgleich die Erfolge ihrer Alben von jenem "Affection" 1989 über "Real Love" 1991 (für mich eines ihrer besten Alben überhaupt), "So Natural" 1993 und "Lisa Stansfield" 1997 bis zu den beiden letzten Studioalben "Face Up" 2001 sowie "The Moment" 2004, dass von Pop-Legende Trevor Horn (der SOUL TRAIN berichtete) produziert wurde und gerade in Deutschland zu einem ihrer erfolgreichsten Longplayer gehört, stets bemerkenswert blieben, ist es doch die stilistische Gratwanderung zwischen edlem Soul und grazilem, mitunter linearem, elektronisch besprenkeltem Pop, welche dem Hörer und dem Fan gemeinsam mit ihrer nachhaltigen, leicht angerauten, dabei durchaus klaren und zuckersüßen Soul-Stimme im Ohr und im Gedächtnis bleibt.

 

Auch ihr neues Werk, schlicht "Seven" betitelt (ihr siebtes Studioalbum) und beim Hamburger Edel Records-Label erschienen, ist einmal mehr ein prachtvolles Abbild der Lisa Stansfieldschen Musikidentifikation: Soulpop auf höchstem Niveau, angereichert mit einem hohen produktionstechnischen Standard, der aus den zehn Album-Tracks ein vollmundiges Stück Zeitgeschichte für Soul und Pop macht. Kurzum: ein Lisa Stansfield-Album eben, dass so stark nach ihr klingt, dass man sich fragt, wo wohl das Geheimnis hinter dem Black Music-Phänomen Lisa Stansfield und ihrem neuesten Longplayer "Seven" verborgen ist.

 

Zumindest die Tatsache, dass Ehemann und ihr langjähriger Wegbegleiter hinter den Reglern, Ian Devaney (Devaney war 1985 gemeinsam mit Schulfreund Andy Morris auch Gründer von Lisas erster Band Blue Zone), dieses mal gemeinsam mit Stansfield für die Songs zuständig war, dürfte ein verlässlicher Hinweis auf das Wieso und Warum hinter "Seven" sein.

 

Als wäre das nicht genug, kommt die "British Queen of White Soul", wie Lisa immer wieder gerne genannte wird, auf große Deutschland-Tournee (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››), auf der sie "Seven" als auch ihre großen und kleinen Hits live präsentieren wird. Allerhöchste Zeit also, der Grande Dame des British Blue Eyed Soul einen Besuch abzustatten!

 

Der SOUL TRAIN traf eine quietschvergnügte und sehr herzliche, bodenständige Lisa Stansfield, um Licht ans groovige und sehr prachtvoll produzierte Dunkel ihres siebten Studioalbums, ihrem ersten nach fast zehn Jahren, zu bringen. Vorhang auf für eine der SOUL TRAIN-Interviewpartner mit dem wohl bis dato größten Sinn für Humor - typisch Britisch eben...

 

 

Lisa Stansfield: (Lisa begrüßt mich in perfektem Deutsch) "Hallo Michael!"

 

Michael Arens: "Du sprichst Deutsch?"

 

Lisa Stansfield: "Natürlich - ich bin ein Multilinguist! (auf Englisch) (lacht hysterisch)"

 

Michael Arens: "Du hast einen sehr guten Sinn für Humor!"

 

Lisa Stansfield: "Danke. Aber wir sollten langsam über das neue Album sprechen! (lacht)"

 

Michael Arens: "Ach?! (erneutes Lachen auf beiden Seiten) Wenn ich einen Song wie "The Rain" vom neuen Album höre, stelle ich einmal mehr fest, dass deine Musik auch heute noch in erster Linie Soul ist, der an den richtigen Ecken mit Pop besprenkelt wurde und stets vollmundig und richtiggehend satt produziert ist - Handwerk von Kopf bis Fuß!"

 

Lisa Stansfield: "Ja, genau das wollten wir mit "Seven" erreichen. Ich denke, dass wenn du einen Song schreibst, kommt er ja aus dir selbst heraus, er erzählt etwas, dass ganz persönlich deins ist..."

 

Michael Arens: "Das machst du ja schließlich auch zusammen mit deinem Mann Ian Devaney..."

 

Lisa Stansfield: "Ja, wir arbeiten seit dem allerersten Tag zusammen, sind deswegen schon so etwas wie eine einzige Person. Es ist schon fast telepathisch, fast beängstigend manchmal... (lacht) Allerdings: Wir haben unser gemeinsames Leben, unser Ehe-Leben, und dann haben wir unser professionelles Leben als Musiker, das sind tatsächlich zwei völlig verschiedene Welten."

 

Michael Arens: "Zurück zum neuen Album - "Seven". Ich muss dir diese Frage stellen, obwohl ich es hasse, die gleiche Frage, die dir sicher seit Monaten in Interviews gestellt wird, vor den Bug zu werfen: Warum hat es so viele Jahre gedauert, ein neues Studio-Album zu produzieren?"

 

Lisa Stansfield: "Es gab einfach nicht genug Platz dafür! Und ich wollte nicht andere Dinge vernachlässigen, um ein neues Album zu machen. Also entschloss ich mich, einfach abzuwarten und auf die richtige Gelegenheit zu warten. Und als die kam, hab ich sie schließlich beim Schopfe gepackt - und hier sind wir."

 

Michael Arens: "Und das Warten hat sich gelohnt. Wie ich bereits zuvor erwähnte klingt die Produktion richtig voluminös. Das war sicher auch das Verdienst der US-Amerikanischen Musik-Legenden John Robinson (Schlagzeug) und Jerry Hey (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über den wohl legendärsten Arrangeur von Bläser-Sektionen gerade im Bereich Soul), die beide bei "Seven" hinter den Reglern einige Strippen zogen?"

 

Lisa Stansfield: "Jaaa! Ian (Devaney) und ich kennen diese Jungs seit vielen Jahren. Jerry und ich kennen uns bereits aus der Zeit, bevor ich mit Ian zusammen war, und das ist runde 25 Jahre her!"

 

Michael Arens: "Jetzt, wo das Album draußen ist, du die ganze Promotion machst... Bist du da noch zufrieden mit deinem Album? Bist du selbstkritisch? Oder noch viel wichtiger: Kannst du dein neues Album überhaupt noch ertragen?"

 

Lisa Stansfield: "In Kürze brauche ich es nie wieder zu hören! (lacht hysterisch) Nein, im Ernst. Ganz ehrlich, denn genauso ist es doch. Du kreierst etwas aus dir selbst, du packst es in einen Rahmen, und wenn es fertig ist, lässt du es los in die Welt hinaus. Es ist immer etwas irreführend und verwirrend, wenn mich jemand auf das Album anspricht, und über Track 7 oder Track 3 spricht, und ich immer mit "Nein" antworte, da das Album als Ganzes ja eine Geschichte erzählt."

 

Michael Arens: "So sehe ich das auch. In dem Zusammenhang: Wird es eigentlich eine Vinyl-Ausgabe vom Album geben? Ich bin da ja etwas altmodisch..."

 

Lisa Stansfield: "Ich denke, es wird das Album auch auf Vinyl geben, zumindest sprechen wir gerade drüber. Es ist einfach von großem Interesse im Soul-Business, DJs lieben es..."

 

Michael Arens: "Wir haben noch gar nicht über die eigentliche Entstehung des Albums gesprochen, die Arbeit selbst. Ich weiß, dass es in Los Angeles und Manchester aufgenommen wurde. Wie war das?"

 

Lisa Stansfield: "Oh mein Gott, wir haben so lange an den Songs geschrieben. Deswegen haben wir ja auch zehn Jahre gebraucht (lacht hysterisch). Nein, Spaß beiseite. Wir haben die Songs eher als Ideen und fragmentarisch aufgeschrieben. Am Ende hatten wir in etwa 60 Songs zusammen. Die Leute beschweren sich immer, dass ich zu wenig Sachen veröffentliche. Wenn ich dann also endlich mal was veröffentliche, sollte es auch verdammt nochmal verdammt gut - "bloody good" - sein! Es sollte sich lohnen, darauf so lange zu warten. Man könnte natürlich auch zehn Scheiß-Alben veröffentlichen mit Scheiß-Songs..."

 

Michael Arens: "...aber wer will das schon?! Wir wollen schließlich Qualität und nicht Quantität!"

 

Lisa Stansfield: "Exakt!"

 

Michael Arens: "Wie also entstand "Seven" im Studio?"

 

Lisa Stansfield: "Wir haben keine fertige Idee, wenn wir ins Studio gehen. Ich denke, dass es eine fatale Vorgehensweise ist, etwas Fertiges im Kopf zu haben, das man nur noch kreieren muss, denn dann wird man sich nur selbst enttäuschen."

 

Michael Arens: "Hast du bei all den Songs, die es schließlich aufs Album geschafft haben, einen Favoriten?"

 

Lisa Stansfield: "Nicht wirklich. Wenn du dir die Songs anhörst, wirst du bemerken, dass es eine Art roten Faden gibt - die Songs machen gerade als Ganzes erst richtig Sinn..."

 

Michael Arens: "...so, wie wir es ja bereits in Zusammenhang mit der Vinyl-Sache besprochen hatten."

 

Lisa Stansfield: "Genau. Hast DU einen Favoriten?"

 

Michael Arens: "Nicht wirklich, obwohl mir "The Crown" besonders gut im Ohr hängen bleibt..."

 

Lisa Stansfield: "Erstaunlich - genau das ist der Song, der unglaublich vielen meiner Gesprächsspartner am besten gefällt...

 

Michael Arens: "...eben weil es wie die "alte" Lisa Stansfield klingt!"

 

Lisa Stansfield: "Oh ja - das stimmt - richtig! (lacht)"

 

Michael Arens: "Ein letzter Gedanke zu "Seven"?!"

 

Lisa Stansfield: ""Seven" handelt von mir, es steckt sehr viel persönliches von mir darin. Ich erzähle Geschichten über Beziehungen und über Menschen und über die Welt, aber am Ende ist es MEINE Geschichte!"

 

© Michael Arens

 

 

Lisa Stansfield

 

 

Lisa Stansfield - Soul Seven

 

 

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Aktuelles Album:

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www.soultrainonline.de präsentiert:

Lisa Stansfield - „SEVEN“-Live in Concert!

06.05.2014 Frankfurt/Main, Women of the World-Festival

10.05.2014 Hamburg, CCH (Saal 2)

12.05.2014 Bremen, Musical Theater

19.05.2014 Köln, Theater am Tanzbrunnen

20.05.2014 München, Circus Krone

22.05.2014 Stuttgart, Liederhalle Hegelsaal

23.05.2014 Mannheim, Rosengarten

24.05.2014 Bispingen, Baltic Soul Weekender

26.05.2014 Berlin, Admiralspalast

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