CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

S.O.D.A. - Two Faced (Blue Pearls Music/Indigo)

S.O.D.A. - Two Faced (Blue Pearls Music/Indigo)

Der Albumtitel von S.O.D.A.s zweitem Longplayer "Two Faced", der Band um Bassist Oliver Stieger (Café Drechsler - der SOUL TRAIN berichtete), trifft den doppelbödigen, vielschichtigen und oft sogar etwas verwirrenden Soundmix der 13 englischsprachigen und, deutlich weniger, deutschsprachigen Titel schon recht gut.

Sängerin Gabriela Horn, Keyboarder Dieter Stemmer und Amirasra Zandian (Perkussion) ergänzen Stieger und sorgen dafür, dass es bei "Two Faced" in  keiner Sekunde langweilig wird. Im Gegenteil: Spannungsbögen werden aufrecht erhalten und auch einige Songs später wieder aufgegriffen, überraschende Wendungen sind ebenso eingearbeitet worden wie unerwartete Breaks.

Stilistisch wandelt das Ganze zwischen Jazz, Pop, Soul, Rock, Electronica und wird von einem Schweif aus oft gefühlten Folk-Elementen durchzogen, der gerne mal die Oberhand gewinnt.

Die mitgelieferte Presseinfo spricht in Zusammenhang mit dem Inhalt von S.O.D.A.s "Two Faced" von "abwechslungsreich", was schon das richtige meint, aber das Set jedoch nur sehr oberflächlich beschreiben kann. Tatsächlich ist das Album eines, an dem man bei wiederholtem Hören - einem richtig gut gemachten Spielfilm nicht unähnlich - immer wieder neue Aspekte erkennen kann, die dadurch dann plötzlich andere Wendungen, andere Handlungsstränge öffnen, die einem bei oberflächlichem abscannen der Materie nicht aufgefallen wären.

"Two Faced" von S.O.D.A. ist ein in jedem Sinne ungewöhnliches Album, dass unterhalten kann, aber in erster Linie eine Auseinandersetzung mit dem Songmaterial zwischen den üppigen stilistischen Genrestühlen Folk, Pop, Rock, Jazz, Soul, elektronischer Musik und experimentellem Charme fordert.

© Lex

S.O.D.A. - Two Faced

(Blue Pearls Music/Indigo)

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