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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Da Cruz - Disco e Progresso (Boom Jah Records/Broken Silence)
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Da Cruz - Disco e Progresso (Boom Jah Records/Broken Silence)
Da Cruz alias Ane Hebeisen (Produktion), Gitarrist Oliver Husmann, Schlagzeuger Pit Lee und Namensgeberin, Stimme und Frontfrau Mariana da Cruz bringen mit "Disco e Progresso" bereits ihr viertes Album heraus.
Die erste augenscheinliche Innovation: "Disco e Progresso" ist ein Doppel-Album. Auf gleich zwei CDs werden insgesamt 21 Titel in "CD1-Bright Side" und CD2-Dark Side" aufgeteilt.
Die Musik selbst, geschrieben von Da Cruz und produziert von Ane Hebeisen, hat, vom Wortspiel des Albumtitel einmal abgesehen ("ordem e progresso" (Ordnung und Fortschritt) ist das Motto der brasilianischen Nationalflagge), neben den unzähligen und offenkundigen brasilianischen Einflüssen jeglicher Couleur vor allen Dingen ein Räderwerk aus elektronisch getriebener Musik aufzuweisen, dass stets darauf bedacht ist, die eigene, sehr persönliche Handschrift aufrecht zu halten.
Auch Dinge wie Soul, Funk, Jazz, Pop oder karibische Einflüsse bis zu akustisch getriebener Gitarrenmusik und zartem Folk spielen beim abendfüllenden Erlebnis "Disco e Progresso" eine Rolle.
Das Ganze präsentiert sich dabei, der Albumtitel lässt ein weiteres mal grüssen, überaus Groove-orientiert, mitunter treibend, und kann durch ein Geflecht aus regelrecht Dancefloor-orientierten Beatbasteleien aufwarten, die vielen aktuellen Disco-Sets ansonsten abgehen.
Die Unterscheidung in die "dunkle" und die "helle" Seite von "Disco e Progresso" - die zwei CDs - lässt sich musikalisch lediglich an den etwas düsteren Befindlichkeiten der "Dark Side" festmachen - elektronisch getrieben und elegant aber durchaus markig zwischen den versammelten Black Music-Welten pendelnd überzeugt gerade das Songübergreifende Albumkonzept beider Silberlinge, das einen schnellen Zugang zwar ermöglicht, jedoch gleichzeitig darum bittet, dem Album ein wiederholtes Hören zu gönnen.
Da Cruz gelingt mit "Disco e Progresso" ein knackiges, kantiges, zugleich und bei aller gewollten Unterkühltheit der Electronica-Vielfalt immens organisch wirkendes Album, Verzeihung, Doppel-Album, dass als Gesamtkunstwerk echte Faszination bedeuten kann, sofern man sich denn auf das ungewohnte Terrain des Sets begibt und mit dem Herz, dem Bauch, und den Füssen ebenso zuhören will und kann wie mit den Ohren.
© Dr. Chuck |
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