CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Tim Sparks - Chasin' The Boogie (Acoustic Music/Rough Trade)

Tim Sparks - Chasin' The Boogie (Acoustic Music/Rough Trade)

Eine Aura wie ein tausendjähriges Eichenfass, das durch viele Generationen weitergereicht und durch unzählige Befüllungen urigster Weine und Spirituosen veredelt wurde, umgibt Gitarrist Tim Sparks, was ich durchaus als großes Kompliment verstanden wissen möchte. Erdig, warm und trotz aller Sparsamkeit irgendwie Raumfüllend wirkt das Dutzend Titel seines neuen Albums, dass aus Weniger einmal mehr Mehr macht, sofern dieser Vergleich Sinn ergibt.

Fast magisch und in jeder Sekunde eine abendfüllende Geschichte erzählend macht Tim Sparks bei "Chasin' The Boogie" einen magischen Exkurs durch Fingerpickin' und tiefschwarzen Blues, durch Jazz und klassische folkloristische Elemente bis zu gefühltem Soul, zu Roots, Americana.

Tim Sparks selbst weiß im ebenfalls überaus treffsicheren, atmosphärisch die Musik unterstützenden Booklet ausführlich von und über die Entstehung von "Chasin' The Boogie" zu berichten, dass, und das ist vielleicht die wichtigste Zutat eines richtig guten Akustik-Gitarrenalbums, aus der Ruhe seine Kraft zieht und es schafft, mit minimalem Sound maximales Kopfkino zu erzeugen.

Das überwiegend von Tim Sparks selbst geschriebene und von Peter Finger (der SOUL TRAIN berichtete) produzierte Material kommt übrigens auch mit diversen Coverversionen, von denen Jerry Jeff Walkers "Mr. Bojangles" und der Album-Absacker "Blue Bayou" des unvergessenen Roy Orbison (der SOUL TRAIN berichtete) zweifelsohne zwei der Highlights des Longplayers sind.

Tim Sparks zaubert, und "Chasin' The Boogie" ist das weiße Kaninchen. Besser kann akustische Gitarrenmusik mit Charakter und Nachdruck und durchgehend hör- und fühlbarerer Handwerkskunst nicht sein!

© Holger S. Jansen

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Tim Sparks -

Chasin' The Boogie

(Acoustic Music/

Rough Trade)

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