CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Motek - Aprés Avant (Brambus Records/Rough Trade)

Motek - Aprés Avant (Brambus Records/Rough Trade)

"Aprés Avant" ist bereits das dritte Album des Motek-Projektes um den Trompeter Kurt Söldi (der SOUL TRAIN berichtete), der das Album im Studio im schweizerischen Winterthur auch gleich selbst geschrieben und produziert hat.

Erfreulich ist am Sound von "Aprés Avant", dass der Jazz, wie sonst beim Brambus Records-Label, dass dieser Tage sein 25jähriges Jubiläum feiert, üblich, hier maximal einen fairen 50%-Anteil am Musikempfinden des Sets hat: Elemente aus der weitgestreuten Milchstrasse des Electronica-Genres und sogar aus Hip Hop, House oder Soul kommen bei den elf Titeln (inklusive zweier Live-Tracks als Bonus Tracks) des Groove-orientierten, verspielten Longplayers mindestens ebenso deutlich zu tragen.

Dabei wirken die Tracks vertrackt und vielschichtig und lassen keine Sekunde lang Langeweile aufkommen - im Gegenteil: Hier und da wirkt der Sound fast übervoll, was jedoch am Ende stets hilft, dem Sound des Sets jene Identifikation und Virtuosität zwischen E-Musik (Jazz) und U-Musik (Electronica) zu geben, die es gerade als Einheit, als musikalisches Gleichnis, an den Tag legt.

Das alles klingt auch mal nach Avantgarde und sogar nach Experimental-Musik und wird immer dann zurück an die Jazz- und Electronica-Bank geholt wenn es gilt, den eigentlichen Groove des jeweiligen Stückes wieder als roten Faden aufzunehmen und daraus ein Gesamtkunstwerk wie eben "Aprés Avant" von Motek zu stricken.

Kurt Söldis bzw. Moteks "Aprés Avant" - ein Album, welches tatsächlich das Potential in sich birgt, Fans und Freunde von zeitgenössischem Jazz aber auch von populären Electronica-Vibes gleichfalls in seinen Bann zu ziehen.

© Holger S. Jansen

Werbung / Ad

Motek - Aprés Avant

(Brambus Records/

Rough Trade)

UP