CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Guinga - Roendopinho (Acoustic Music/Rough Trade)

Guinga - Roendopinho (Acoustic Music/Rough Trade)

Obwohl der brasilianische Gitarrist Carlos Althier de Souza Lemos Escobar alias Guinga bereits 1967 mit gerade mal 17 Jahren erste Musikerfolge feierte, dauerte es inklusive einer erfolgreichen Karriere als Zahnarzt (!) bis 1990, bevor Guinga trotz unzähliger Beteiligungen an unterschiedlichsten Musikprojekten seiner Heimat sein erstes Solo-Album veröffentlichen sollte.

Von da an ging es dann jedoch Schlag auf Schlag, so dass Guinga heute zu den renommiertesten brasilianischen Songschreibern und Gitarristen überhaupt zählt und nun mit dem atmosphärischen und märchenhaft leichten "Roendopinho" ein neues Studioalbum vorlegt.

Den Albumtitel, ein Wortspiel, zu beschreiben überlasse ich dem umfangreichen Klappentext der auch optisch und haptisch hochwertig gehaltenen CD mit seinen immerhin 15 Songs voller brasilianischer Wurzeln, entschleunigter Liebe zu akustischer Gitarrenmusik und einem vollmundigen, aber nie schweren Sound, der es schafft, trotz oft minimalistischster Zeichnung eine immensen Nachdruck und einen fast erotischen Charakter zu pflegen - Eleganz und Anmut sind zwei der Begrifflichkeiten, die mir beim Hören des wunderschönen, poetischen, fast magischen "Roendopinho" immer wieder in den Sinn und ins Kopfkino kommen.

Das komplett von Guinga verfasste und von Luis Carlos Pavan und Peter Finger (der SOUL TRAIN berichtete) im Osnabrücker Acoustic Music Studio (das Album erscheint auch auf dem Acoustic Music-Label) produzierte Album ist ein sinnlicher Reigen brasilianischer Gitarrenakrobatik, und ist zugleich das tiefenentspannteste und unpathetischste, bescheidenste Stück Akustikgitarrenmusik, dass mir seit sehr, sehr langer Zeit untergekommen ist.

Guinga mit "Roendopinho" - ein kleines Meisterwerk!

© Holger S. Jansen

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Guinga - Roendopinho

(Acoustic Music/Rough Trade)

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