CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Henri Texier Quartet/Joe Lovano - Paris Batignolles (Label Bleu/Broken Silence)

Henri Texier Quartet/Joe Lovano - Paris Batignolles (Label Bleu/Broken Silence)

Die lange vergriffene, gerade unter Jazz-Kennern ungemein begehrte 1986er Kollaboration zwischen dem Henri Texier Quartet und dem Saxofonisten Joe Lovano (der SOUL TRAIN berichtete über beide) kommt nun als Neuauflage aus dem Hause Label Bleu (Vertrieb über Broken Silence - der SOUL TRAIN berichtete) in voller Pracht und zeigt Texier als auch Lovano auf dem Zenith ihres Schaffens, auch, wenn sich da die Geister scheiden oder doch zumindest jazzig-kreativ streiten dürften.

Ungeschulten Ohren sei der durchaus auch mal experimentelle und improvisatorische Charakter der sechs Stücke von "Paris Batignolles" als roter Faden in Erinnerung gerufen - wohlige, verspielte Jazz-Lyrik und unglaublich atmosphärischer Charakter sind der Kern des Albums, das bis heute gerade unter Freunden mitteleuropäischer Jazzkultur nichts von seiner spielerischen Magie verloren hat.

Auch das Quartet von Bassist Henri Texier, bestehend aus Philipp Deschepper (Gitarre), Jacques Mahieux (Schlagzeug) und Louis Sclavis (Bassklarinette, Saxofon) (der SOUL TRAIN berichtete über alle erwähnten), spielt seinen eigenen Kompositionen mitunter überraschend gut zu, was das live eingespielte "Paris Batignolles" zu einem der wohl charakterstärksten mitteleuropäischen Jazzalben der Achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts überhaupt macht.

Für meinen persönlichen Geschmack hätten es gerade für ein Re-Release durchaus etwas mehr Infos im Booklet und einige Bonus Tracks sein dürfen, allerdings hätte, so vermute ich, gerade durch das musikalische Zusatzmaterial die ureigene, kompakte, klassische, bei puristischen Jazz-Freunden so wichtige, originale Albumstruktur von "Paris Batignolles" vom Henri Texier Quartet und Joe Lovano gelitten.

© Gregor Poschoreck

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Henri Texier Quartet/Joe Lovano -

Paris Batignolles

(Label Bleu/

Broken Silence)

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