CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

DJ Oil - Phantom (BBE Records/Alive)

DJ Oil - Phantom (BBE Records/Alive)

DJ Oil heißt mit richtigem Namen Lionel Corsini und ist in seiner Heimat Frankreich eine kleine Legende des Electronica-Genres. Als Mitglied der französischen Troublemakers-Jazz-Crossover-Formation (der SOUL TRAIN berichtete) machte er sich darüber hinaus einen Namen in Jazz-Kreisen, weswegen der aus Marseille stammende DJ auch auf seinem zweiten Album mit dem selbstironischen Titel "Phantom" den Jazz bewusst in seinen Genremix einbezieht.

Wilde Beatbasteleien, Sample-Orgien mit augenzwinkernden Film- und Musikzitaten und Beats aus House, Hip Hop und eben elektronischer Musik sind die Zutaten, die das Albumgemälde "Phantom" des weiteren veredeln, zugleich in seiner Vielschichtigkeit auch einen konzentrierten Umgang mit DJ Oils musikalischen Visionen einfordert.

Retrospektive Seventies-Sounds, schwere Broken Beats und druckvolle Funk-Breaks machen aus dem Set ein Feuerwerk an Virtuosität, auch, wenn der Longplayer eher introvertiert und sogar unterdrückt wird - einen musikalischen Exhibitionisten kann man DJ Oil nun wahrlich nicht nennen.

Sogar Injektionen aus afrikanischer Musik (Rapper Josh und Sängerin Hope Malike), Elementen aus New Wave, zarte karibische Einflüsse und Soul ebnen den roten Faden des Werkes - die Samples - den Weg durch das im weitesten Sinne Reich der Black Music mit linksdrall.

"Phantom" von DJ Oil ist ein anspruchsvolles Stück Electronica auf der Höhe der Zeit. Nicht mehr, ganz sicher aber auch nicht weniger.

© Oliver Gross

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DJ Oil - Phantom

(BBE Records/Alive)

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