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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Tony Allen - Film Of Life (Jazz Village/Harmonia Mundi)
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Tony Allen - Film Of Life (Jazz Village/Harmonia Mundi)
Tony Allen gilt weltweit als die größte und bedeutendste lebende Legende des Afro Beat-Musikgenres, über das wir, genauso wie über Tony Allen selbst, im SOUL TRAIN unzählige und unermüdliche male berichtete haben.
Das mittlerweile zehnte Studioalbum "Film Of Life" des begnadeten Afro-Zeremonienmeisters und Perkussionisten Tony Allen, produziert von The Jazzbastards (Melissa Laveaux, der SOUL TRAIN berichtete), zeigt einmal mehr, warum Allen nicht nur Meister des Afro Beats, sondern ein Genie des so genannten Black Music-Universums überhaupt ist, wandelt seine Musik doch immer wieder in selbstzweckerfüllender Spoken Word-Poesie, im Besten, was zeitgenössischer Jazz zu liefern hat, in Soul-Strukturen, Pop-Attitüde und krassen Funk Breaks aber auch in retrospektiven, obskuren, zugleich fesselnden Groove-Gebilden ("Tiger's Skip", "Ewa"), welche das musikalisch-intellektuelle Anliegen des mittlerweile über 70-jährigen Tony Allen herauszuspielen versucht.
Der Vibe von "Film Of Life" ist Allen-üblich immer wieder ein stark nach vorne gehender Instrumentaler, der in den richtigen Momenten innehält, die tief beseelte Eklektik des musikalische Tausendsassas Tony Allen reichhaltig aber kompakt und unbedingt beseelt zu bebildern.
Wie umtriebig dieser auch auf seinem neuen Album zur Sache geht, zeigen ebenfalls die Verquickungen mit internationalen Stars wie Damon Albarn und die stets vorhandene Affinität zu Soul- und Blaxploitation-Idealen wie beim obercoolen "Afro Kungfu Beat" oder beim hitzigen "Go Back" mit eben jenem Damon Albarn (Blur und Gorillaz - der SOUL TRAIN berichtete), der anscheinend auch weiterhin die Grenzen der machbaren Black Music-Philosophie in Richtung Afrika zu sezieren versucht.
Immer in jenen Momenten, wenn, wie etwa bei "Ire Omo" mit Adunni und Nefretiti (der SOUL TRAIN berichtete), der hypnotische, konkrete, schwerelose Afro Beat wieder die Zügel in die Hand nimmt und der Sound des Tony Allen wieder nach Hause kommt, macht "Film Of Life" so richtig Spaß und addiert den eklektischen, sagenhaft guten und schmissigen, vor Unterhaltungswert berstenden Tracks des Sets einen Charme, wie man ihn eben nur von Afro-Legende Tony Allen kennt.
Ob der "Film Of Life" der Afrobeat-Ikone Tony Allen tatsächlich der "Film seines Lebens" ist, kann und sollte jeder für sich selbst entscheiden, und ist tatsächlich sogar Nebensache eines der schönsten Musikstile des Planeten: Afro Beat. Und wenn der so organisch, konsequent und verspielt zugleich und schlichtweg wunderbar ausgeführt wie hier ist alles Gut an der Black Music-Front. Wahrhaftig: Tony Allens "Film Of Life" macht einen schlanken Fuß - was für ein Album!
Der Longplayer erscheint übrigens auch auf "schwarzem Gold" - Vinyl!
© Dr. Chuck |
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