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Duct Tape - Less We Can (BBE Records/Alive)

 

 
 
 

 

Duct Tape - Less We Can (BBE Records/Alive)

 

Die mitgelieferte Presseinfo deklariert "Less We Can" von Batsauce und Wynton Kelly Stevenson alias Duct Tape (der SOUL TRAIN berichtete) als Soul, Jazz und Funk, was etwas irre- und wegführt vom tatsächlichen Kern der Musik des Duos: Hip Hop.

 

Das interessante am Album ist die düstere Beats-Orgie, die hier abgefackelt wird. Der Sound bekommt ein instrumentales Herz, dass stetig voranschreitet, jedoch eine hör- und fühlbare Menge Widerhaken in den Gehörgang streut.

 

Dann gibt es ein psychedelisches Moment, dass sich vorsichtig wie ein roter Faden durch den vom aus Florida stammenden Batsauce produzierten Longplayer schlängelt.

 

Wynton Kelly Stevenson, der hier die Lead Vocals übernahm (Batsauce ist der Beatbastler), nimmt Harmonien und Strukturen aus Soul und Funk, um dem Groove von "Less We Can" eine traditionellere Handschrift zu geben, was freilich nur in Ansätzen gelingt, ist tatsächlich doch das teils gnadenlose Beatgemetzel von Batsauce Taktangebendes Element des ungewöhnlichen Albums, dem man dringend wiederholtes Hören gönnen sollte.

 

Auch in jenen Momenten, in denen sich der verhallte Gesang wie bei "Times Are Changing", "Get Up And Groove" oder "Above The Clouds" an die psychedelische Phase der Temptations (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder) anlehnt, bleibt das Soundübergreifende Groove- und Bauchgefühl das des Hip Hop - und zwar gerade aufgrund der knackigen Beats auf nachhaltige Art und Weise.

 

Ein Beleg dafür sind klar Beat-Gemälde wie der Titelsong "Less We Can", welches die musikalische, spielerische Qualität vom Disciple-Hip Hop eines Pete Rock oder eines DJ Premier (der SOUL TRAIN berichtete über beide genannten) erfolgreich als Inspiration nutzt und teils gar übertrumpft.

 

"Less We Can" von Duct Tape macht Spaß und überrascht und bringt Hip Hop-Beatbastler auf der Suche nach dem ultimativen Funk-Break und Soul-Jünger mit Hang zum Psychedelic Groove an einen Tisch und stimmt hoffnungsvoll, dass das Genre Hip Hop auch - trotz aller hier vorhandenen Sangeskünste - auf gefühlter Ebene als instrumentales Beat-Kunstwerk noch lange nicht am Ende ist. Cool.

 

© DJ Dare

 

 

 

 

 

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