CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Leonie singt - Leonie singt (Gutfeeling Records/Broken Silence)

Leonie singt - Leonie singt (Gutfeeling Records/Broken Silence)

Tom Waits sagt Hallo, sobald man "Leonie singt", das Debütalbum des gleichnamigen Quartetts Leonie singt aus München in den CD-Player schiebt oder, das Album erscheint faszinierender Weise auch auf Vinyl, auf den Plattenteller legt.

Im Kern ein Singer/Songwriter-Set arbeitet das Album zugleich auch mit vorsichtigem Groove, mit Beats und teils harschen Sounds, welche dem deutsch/englischen Gesang von Frontfrau und Stimme von Leonie singt, Leonie Felle, stets gleichberechtigt gegenüberstehen.

Hört man sich weiter in das Album der Vier - neben Sängerin und Gitarristin Leonie Felle sind das Bassist Jakob Egenrieder, Gitarrist und Akkordeonspieler Hagen Keller sowie Sascha Schwegeler, der die Säge sägen aber natürlich vornehmlich weinen lässt - rein, fällt auf, dass die Verwendung der jeweiligen Sprache eine nicht unwichtige Rolle spielt: Immer in jenen wenigen Momenten, wenn Leonie deutsche Texte vorbringt dreht sich auch der Sound des Albums magisch in Richtung Deutschpop mit New Wave-Attitüde - 2Raumwohnung, Paula, Juli, Nylon, ja sogar eine retrospektive Nina Hagen (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) kommen mir in den Sinn...

Die Texte wurden allesamt von Leonie Felle selbst geschrieben, was dem Album bei allen zaghaft eingestreuten Bausteinen aus Folklore, Rock, Country, Honky Tonk, frankokanadischem Aha-Gefühl und Rock'n'Roll und schließlich und selbstredend Singer/Songwriter erst die richtige Schärfe, aber auch die nötige Bettschwere mit auf den Weg gibt.

Würde Jim Jarmusch ein Drehbuch von Jean-Pierre Jeunet und Marco Caro mit Tom Waits (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) als Hauptprotagonist verfilmen - "Leonie singt" vom Quartett gleichen Namens wäre der perfekte Soundtrack dazu.

© Dominique Dombert-Pelletier

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Leonie singt - Leonie singt

(Gutfeeling Records/

Broken Silence)

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