ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Lindigo - Milé Sèk Milé (Hélico/Broken Silence)

Lindigo - Milé Sèk Milé (Hélico/Broken Silence) 

Kaum eine Strömung afrikanischer Musik ist so auf Rhythmus gebürstet wie der Maloya aus Madagaskar. Diese Lebendigkeit zeigen Lindigo (der SOUL TRAIN berichtete) auf ihrem mittlerweile fünften Album mit bravouröser Selbstverständlichkeit und einem guten Fingerspitzengefühl für Timing und dem viel zitierten Groove des Black Music-Kosmos im Zeichen von Weltmusik, von Ethno.

Frontmann Olivier Araste treibt den Perkussionsgetriebenen Vorwärtsgang in schweißtreibende Höhen und lässt sich 17 Songs lang kaum bremsen.

Druckvolle Funk- und Afro Beat-Strukturen und stark skandierende Rhythmuschöre addieren ein fast Hochgeschwindigkeitszugähnliches Vorwärtsgefühl, dass sich nur in ausgewählten Momenten einen Moment nimmt, durchzuatmen und die eigenen madagassischen Wurzeln in voller Entfaltung aufzusaugen und auszuschwitzen.

Rock wie bei "Pourquoi Pas" oder an elektronische Musik angelehnte Flächen und Sphären dünnen den ansonsten massiv drückenden Sound des Sets wie etwa beim Intro zu "La Kaz Zaza" erfrischend aus und räumen den vollbesetzten Platz "Milé Sèk Milé" zwischendurch immer wieder auf um das Atmen zu erleichtern.

Man merkt Lindigo ihre gemeinsame Band-Erfahrung und ihr gemeinsamen fünf abendfüllenden Alben durchweg an - selten klang ein Weltmusik-Album jüngerer Zeit so geschlossen und feinfühlig - so groovy wie hier.

Auch optisch und haptisch gibt es an "Milé Sèk Milé" der Weltmusik-Routiniers Lindigo nichts auszusetzen. Was will man mehr?!

© Dominique Dombert-Pelletier

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Lindigo - Milé Sèk Milé

(Hélico/Broken Silence)

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