ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Slagr - Short Stories (Ozella Music/Galileo MC) 

Slagr - Short Stories (Ozella Music/Galileo MC) 

Fast meditativ geben sich Slagr aus Oslo auf ihrem neuen Album "Short Stories", welches, anders als der Titel suggeriert eher eine Art ganzheitliche Geschichte erzählt, die von unterkühlter Nordmann-Mythologie und der Tiefenpsyche des mehr oder weniger zeitgenössischen, aber stets vielschichtigen und gerne Geheimnisvollen Jazz zu erzählen scheint.

Sigrun Eng (Cello), Anne Hytta (Hardanger Fidel) und Amund Sjølie Sveen (Vibraphon) alias Slagr machen Folk-Musik, was zugleich eine nicht besonders konkrete, greifbare Aussage ist, ihre Musik und besonders die von "Short Stories" zu beschreiben. Und doch befindet sich das hörbare Hauptanliegen des acht Titel langen Werkes hier gerade aufgrund der Instrumentierung in folkloristischen, in nordischen Gefilden, die immer mal wieder zugunsten kleinster Anteile aus den Welten von Pop, Rock und Jazz und mitunter gar den Strukturen elektronisch getriebener Musik aufgebrochen werden - faszinierend.

Bei alldem ist die eigene Ruhe und der besonnen dahin schwimmende Fluss der Songs das Kernanliegen des Trios - der Name, den sich die drei gegeben haben - Slagr - ist altes Norwegisch und bedeutet in etwa "Lied" oder "Melodie".

Warum sich Slagr dennoch für einen englischsprachigen Titel wie "Short Stories" - alle acht Titel des Albums sind norwegisch - entschieden haben, addiert zum mystischen Mantel, der das Werk stets einhüllt und einen Spannungsbogen addiert, der alles andere als alltäglich klingt - mehrmaliges Hören sei an dieser Stelle durchaus nachdrücklich empfohlen!

Eine entsprechende Haptik und Optik ergänzen den besonderen Charakter von "Short Stories" - starker Tobak.

© Dominique Dombert-Pelletier

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Slagr - Short Stories

(Ozella Music/Galileo MC) 

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