ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Jean Guidoni - Paris-Milan (Tacet/Broken Silence)

Jean Guidoni - Paris-Milan (Tacet/Broken Silence)

Großartige Streicher und ein überall feinzerstäubtes Serge Gainsbourg-Chanson-Gefühl sind die Hauptelemente von Jean Guidonis neuem Album.

Guidoni ist bereits seit mehr als drei Dekaden aktiv und rührte besonders in den Achtziger und Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit kontroversen Themen im Rahmen seines kulturellen Schaffens wie BDSM oder Homosexualität auf, machte nachdenklich und wurde dafür verdienter Weise mit diversen Auszeichnungen belohnt.

Das Dutzend Songs von "Paris-Milan" lässt sich gut an, lässt auch Jazz in den Reigen eintreten und achtet insbesondere auf den durch meterdicke Streicher-Vorhänge vorgegebenen Musikfluss, der durch den klassischen Chanson-Schmelz von Jean Guidoni und seiner in die Tiefe gehende, sehr emotionalen Stimme lebt.

Ein entsprechendes Coverdesign, welches mit dem dahinschmelzenden, fast romantischen Inhalt von "Paris-Milan" wunderbar kommuniziert, tut sein übriges, das sehr kompakt wirkende, teils wunderschöne Werk nicht nur für Fans der großen französischen Chansonniers wie Jacques Brel, Charles Trenet, Joe Dassin, Georges Brassens, Michel Polnareff, Michel Sardou, Sacha Distel, Charles Aznavour oder eben dem wohl legendärsten und international erfolgreichsten Vertreter des Genres und Enfant Terrible der französischen Chanson-Geschichte Serge Gainsbourg (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten), um nur einige wenige zu nennen, interessant zu machen, sondern auch für Neulinge in das große Genre Chanson überaus attraktiv zu halten.

Jean Guidoni mit "Paris-Milan" - Chanson erster Gütesiegel - und mit Kick.

© Gregor Poschoreck

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